Die numismatische Bezeichnung breiter Taler betrifft Taler, deren Durchmesser bei gleichem Münzgewicht größer ist als der normale Talertyp, folglich größer als 44 Millimeter.

Breiter Taler (Erbländischer Taler) Johann Georgs II. von 1662 für den normalen Zahlungsverkehr, Mmz. C–R und Eichel, Münzstätte Dresden, Durchmesser 46 mm, beschnitten
Bistum Eichstätt, doppelter Sedisvakanztaler, breiter Taler von 1790, (Durchmesser 53 mm)

Erläuterung

Bearbeiten

Der Durchmesser der üblichen im Reichsmünzfuß geprägten Taler beträgt etwa 40 bis 44 Millimeter. Die vergrößerte Prägeoberfläche der Taler hatte eine Verringerung der Münzdicke zur Folge, da der Münzfuß nicht verändert wurde. Der größere Schrötling ermöglicht das Münzbild und die Münzinschrift bequemer auf den Taler unterzubringen und die Darstellungsmöglichkeiten zu erweitern.[1]

Mehrfachtaler, die bei einem mehrfachen Talergewicht einen entsprechend größeren Durchmesser erhielten, zählen ebenfalls zu den Breiten Talern. Sie werden auch als Schautaler oder Löser bezeichnet.[2][3]

Im Gegensatz zu den vergrößerten Talern werden Taler, deren Durchmesser bei gleichem Münzgewicht kleiner sind als beim normalen Talertyp, Dicktaler, DickAbschlag oder Dickmünze genannt.[4]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik, Berlin 1976
  • Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930)
  • Walther Haupt: Sächsische Münzkunde, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1974
  • Paul Arnold: Die sächsische Talerwährung von 1500 bis 1763, Schweizerische numismatische Rundschau, Band 59, 1980

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Walther Haupt: Sächsische Münzkunde …, S. 163
  2. Heinz Fengler, …: transpress Lexikon Numismatik …, S. 48
  3. Paul Arnold: Die sächsische Talerwährung von 1500 bis 1763 …, S. 94
  4. Heinz Fengler, …: transpress Lexikon Numismatik …, S. 67