Boris Petrowitsch Sachartschenja

belarussisch-sowjetischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer

Boris Petrowitsch Sachartschenja (russisch Борис Петрович Захарченя; * 1. Mai 1928 in Orscha, Weißrussische SSR; † 10. April 2005 in Sankt Petersburg, Russland) war ein belarussisch-sowjetischer und russischer Festkörperphysiker und Hochschullehrer.[1][2][3][4]

Sachartschenja, Sohn eines Militäringenieurs, kam 1932 mit seiner Familie nach Leningrad. Nach dem Besuch der Mittelschule studierte er an der physikalischen Fakultät der Universität Leningrad mit Abschluss 1952.[4]

Nach dem Studium arbeitete Sachartschenja im Physikalisch-Technischen Instituts (FTI) der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) in Leningrad, in dem er vom Laboranten bis zum Leiter der Abteilung Festkörperphysik aufstieg.[1] 1966 verteidigte er seine Doktor-Dissertation über magnetooptische Phänomene in Kristallen.[3]

Sachartschenjas Forschungsarbeiten trugen wesentlich zur Festkörperphysik und insbesondere zur Spektroskopie und Magnetooptik der Halbleiter bei. Er entdeckte den Stark-Effekt des Exzitons und die Ionisation der Exzitonzustände in schwachen äußeren Feldern.[4] Zusammen mit Jewgeni Fjodorowitsch Gross entdeckte er die Fluktuation der Magnetoabsorption im Kupfer(I)-oxid.[4] Er wies die Existenz quasieindimensionaler Exzitonen nach.[2]

Ab 1972 lehrte Sachartschenja am Leningrader Elektrotechnik-Institut. 1976 wurde er zum Korrespondierenden Mitglied der AN-SSSR gewählt.[1] 1992 wurde er Vollmitglied der RAN.[1] Er war Mitglied der Internationalen Union für Reine und Angewandte Physik und der American Physical Society.

Ehrungen, Preise

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e RAN: Захарченя Борис Петрович (abgerufen am 25. Februar 2019).
  2. a b Борис Петрович Захарченя (к 70-летию со дня рождения). In: Физика твёрдого тела. Band 40, Nr. 6, 1998, S. 953–956 (@1@2Vorlage:Toter Link/journals.ioffe.rujournals.ioffe.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven) [abgerufen am 25. Februar 2019]).
  3. a b Aleksandrov E B, Alferov Zh I, Andreev A F, Varshalovich D A, Zabrodskii A G, Kagan Yu M, Kaplyanskii A A, Keldysh L V, Krokhin O N, Novikov B V, Perel’ V I, Suris R A: In memory of Boris Petrovich Zakharchenya. In: Phys. Usp. Band 49, 2006, S. 879–880, doi:10.1070/PU2006v049n08ABEH006167 (ufn.ru [abgerufen am 25. Februar 2019]).
  4. a b c d Ж. И. Алферов, А. С. Боровик-Романов, Ю. М. Каган,Л. В. Келдыш, К. К. Ребане, В. М. Тучкевич, В. Я. Френкель: Борис Петрович Захарченя (к 60-летию со дня рождения). In: Успехи физических наук. Band 155, Nr. 1, 1987, S. 167–168 (@1@2Vorlage:Toter Link/ufn.ruufn.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven) [abgerufen am 25. Februar 2019]).
  5. RAN: Золотая медаль имени П.Н. Лебедева (abgerufen am 25. Februar 2019).
  6. FTI: Российские премии (Memento vom 26. Februar 2019 im Internet Archive) (abgerufen am 25. Februar 2019).