Blackburn Aircraft

ehemaliger Flugzeug-/Flugzeugmotoren- und Automobilhersteller

Blackburn Aircraft Ltd. war ein britischer Flugzeughersteller. Das 1914 gegründete Unternehmen ging 1964 in der Hawker-Siddeley-Gruppe auf.

Blackburn Aircraft Ltd
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1914 (als Blackburn Aeroplane)
Auflösung 1964
Sitz Brough, Großbritannien
Branche Luftfahrtindustrie

Geschichte

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Erste Jahre

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Blackburn Ripon

Das Unternehmen wurde 1914 kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges von Robert Blackburn als „Blackburn Aeroplane“ (später „Blackburn Aeroplane & Motor Company“) gegründet. Während des Krieges produzierte es über 100 Doppeldecker für die britische Luftwaffe und die britischen Marineflieger. Erfolgreich war unter anderem die Blackburn Kangaroo, ein zweimotoriger Bomber, der hauptsächlich für die Jagd auf deutsche U-Boote in der Nordsee eingesetzt wurde.

Nach Kriegsende erwarb das Unternehmen eine ehemalige Kugellagerfabrik und stellte dort Beschläge und andere Ersatzteile für die Flugzeugindustrie her. Mit diesem zweiten Standbein als Zulieferunternehmen überstand Blackburn die Jahre, in denen die Aufträge für Flugzeugneubauten stark rückläufig waren. Zwischen 1919 und 1925 stellte Blackburn Automobile her.[1][2] Ein Vierzylindermotor von Coventry-Simplex mit 3160 cm³ Hubraum trieb die Fahrzeuge an.[2] Nachdem Robert Blackburn schon 1914 das erste Wasserflugzeug entworfen hatte, lag der Schwerpunkt der Produktion in den Zwischenkriegsjahren sowie zur Zeit des Zweiten Weltkriegs auf Marineflugzeugen wie Torpedojagdflugzeugen, U-Boot-Jagdflugzeugen, Flugbooten und trägergestützten Maschinen. Daher wurde die Hauptproduktion in der Zeit von 1928 bis 1932 zu der im Jahre 1916 in Brough erworbenen Fabrik verlegt, ein Standort in der Nähe einer Wasserfläche. Problematisch war jedoch der Transport von über 1000 Beschäftigten von der bisherigen Zentrale in Leeds, die täglich per Bahn nach Brough befördert werden mussten. 1936 übernahm Blackburn den Motorenbauer Cirrus-Hermes und produzierte die Flugmotoren Blackburn Cirrus Minor, Blackburn Cirrus Major und Blackburn Cirrus Bombardier. Der Blackburn Cirrus Midget ging nie in Serienfertigung. 1939 wurde die Firma in Blackburn Aircraft Ltd. umbenannt.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

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Blackburn Beverley
 
Blackburn Buccaneer

Während des Zweiten Weltkriegs stellte Blackburn in seinen Werken in Brough, Leeds, Dumbarton und Sherburn-in-Elmet nicht nur eigene Flugzeuge her, sondern reparierte auch in England stationierte beschädigte US-amerikanische Militärmaschinen. Eine Blackburn Skua war das erste britische Flugzeug, das zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Feindmaschine abschoss.

Nach dem Ende des Krieges kam es bei Blackburn auf Grund fehlender Aufträge zu einem Umsatzeinbruch. Zeitweilig wurden unternehmensfremde Aufträge wie die Herstellung von Brotbackformen angenommen. 1949 kam es zur Fusion mit General Aircraft Limited zur Blackburn and General Aircraft. Mit der Blackburn Beverley, einem schweren Transportflugzeug, ergab sich ein neuer Aufschwung. In Zusammenarbeit mit Turbomeca baute man in den 1950er Jahren die Turbinenantriebe Artouste, Cumulus, Marbore, Palas, Turmo und Palouste in Lizenz. Dazu hatte man ab 1950 einen entsprechenden Vertrag mit Turbomeca abgeschlossen.[3] Ende der 1950er Jahre entstand mit der Blackburn B-103 Buccaneer das letzte Flugzeug dieses Unternehmens.

1964 ging das Unternehmen, das zeitweise über 5.000 Mitarbeiter beschäftigt hatte, im Rahmen der staatlich gesteuerten Umstrukturierung der britischen Rüstungsindustrie in der Hawker-Siddeley-Gruppe auf.

Blackburn-Flugzeugtypen

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Literatur

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  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  • George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1. (englisch)
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Commons: Blackburn Aircraft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  2. a b Georgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile.
  3. Flightglobal: Blackburn - Turbomeca