Bilder sind wichtig, ohne Bilder wirken Texte öde

Stand: Zuletzt bearbeitet am 16. August 2013 durch Simplicius

Rund ums Schreiben

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Das Wesen der Wikipedia

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Eine Enzyklopädie von 1888 würde ich mir da nicht unreflektiert zum Vorbild machen. Zunächst einmal ist die Wikipedia vor allem ein Informationssystem.

Die Wissenschaft, die sich damit näher befasst, unterscheidet:

  • Daten (sie sind normbar, zum Beispiel per cm, Euro usw.)
  • Informationen (sie unterliegen Konventionen)
  • Enscheidungen auf Grundlage der Informationen
  • Wissen ist die Ebene der Erfahrungen, die man aus den Entscheidungen gewonnen hat.

Ohne Beispiel wird es wohl nicht gehen: Wenn die Temperatur 5 °C beträgt, darf man sagen, es sei kalt, oder der Eskimo sagt, es sei sehr warm, man kann eine Jacke anziehen, und am Ende ist Wissen die Erfahrung, wie man sich in der Jacke gefühlt hat.

Wer die Angabe sammelt, ein Berg in Holland sei 200 m hoch, sammelt Daten und Informationen. Schon das Wort „hoch“ ist fragwürdig, weil es schon in der Darstellung ggf. eine Wertung darstellen könnte. Besser ist „die Höhe beträgt“, um Konventionen zu vermeiden. Schreibt man nun, der Berg sei für die Umgebung hoch und man habe eine gute Aussicht, dann ist das nützliches Wissen, aber hier haben wir ja schon unter Wikifanten den Einwand „POV“.

Own resarch

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Ist vor allem verpönt, weil es eigenes Denken darstellt. Das mögen manche nicht. Ein Autor darf hier seine eigenen Bücher nicht zitieren. Andere hingegen dürfen das schon.

Neutral point of view

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Neutral point of view bedeutet nicht, pfurztrocken das „Schulwissen“ also die herrschende Meinung zum Stand der Drucklegung eines Buchs abzuschreiben, sondern verschiedene Positionen als solche benannt darzustellen, im Sinne einer Anti-Enzyklopädie also.

Mir scheint, dass überhaupt das Anlegen eines Artikels vielen die größte Mühe macht. Dabei plädiert Otto Kruse in einem Buch gleichen Titels über wissenschaftliches Arbeiten sogar: Keine Angst vor dem leeren Blatt![1] Wer aber die Löschhölle auch nur von Weitem gesehen hat, nimmt davon baldigst wieder Abstand.

Gleichwohl. Mit jeder Artikelneuanlage wird ein Thema initiiert. Ein Artikelanfang kann und darf auch aus wenig Inhalt bestehen. In meinen Augen:

  • Die Grundfragen wie was, wo, wann, wer, wie sollten beantwortet werden. Es sollte sich eine gute Einleitung daraus ergeben.
  • Mindestens 1 Beleg sollte die Existenz des Gegenstands belegen und nach Möglichkeit auch die gemachten Angaben.
  • Unter Literatur kann man schon mal Schriften sammeln, die für einen späteren Ausbau nützlich sein könnten. In der Wikipedia gilt nicht der Vorbehalt, nur Literatur nennen zu dürfen, aus denen Angaben entnommen wurden.
  • Ein Interwiki-Link auf die englischsprachige Wikipedia ist gut, denn der Rest wird von einem Bot nachgetragen.
  • Vielleicht noch ein Bild, wenn schon vorhanden. Manchmal ist ja auch das Bild Anlaß für diesen Artikel.
  • Ein Verweis auf eine diesbezügliche Bilderkategorie in Commons, wenn sie existiert. Koordinaten oder zumindest {{coordinate}}, wenn der Artikelgegenstand verortbar ist.
  • Einige Grundkategorien sollten für den Anfang auch reichen.
  • Die Neuanlage sollte ausreichend in anderen Artikeln verlinkt sein.
  • Auch wenn man wenig schreibt, so sollte der Inhalt stimmen. Auch in drei Sätzen können schon eine Menge Fehler stecken.

Dauert so etwas nur 5 Minuten? Nein. Etwas mehr Zeit nimmt auch das Anlegen eines stubs in Anspruch. Ein neuangelegter Artikel muss also nicht unbedingt gleich in die Lesenswert-Kandidatur. 99,9 % der Artikel der Wikipedia gehen eh nie in irgendeine Kandidatur hinein.

Teamwork

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Die Wikipedia lebt vom kollaborativen Schreiben. Wenn jemand Artikel mit Lesenswert-Auszeichnung als „meine Arbeit“ angepreist, kann man sich schon Gedanken um das Teambewußtsein der entsprechenden Person machen.

Kategorien

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Wofür die Kategorien gut sind, weiß heute immer noch kein Mensch, aber Wikipedianer verwalten gerne.

Personendaten

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Viel Aufwand, der Zweck ist auch nicht offensichtlich.

Einzelnachweise

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Einzelnachweise sind wichtig, denn sie geben dem Artikel mehr Wichtigkeit.[2]

Ein Literaturverzeichnis sollte es auch geben. Leider fehlt hier ein Disclaimer, dass die Nennung dieser Literatur nicht bedeutet, dass man in seinem Leben schon jemals ein Buch in der Hand gehalten hat.

Dieses Thema ist ein wunder Punkt in der Wikipedia, denn Jimbo Wales hat sich in den Anfangstagen darum keine Gedanken gemacht. Per Meinungsbild sind Quellen bei der Neuanlage auch heute noch nicht Pflicht. Erst nach der Affäre, als ein Bürger irgendwo in den USA, mit Namen Seigenthaler, darauf hingewiesen wurde, dass er laut Wikipedia an der Ermordung von JFK beteiligt gewesen sei, legte man bei Ergänzungen Wert auf irgendeine Quelle, eben auch Blogs, um zu zeigen, dass hier kein Witzbold editiert.

Die Regeln für wissenschaftliches Arbeiten und Publizieren sind klar und präzise: Zitierfähig sind nur Werke, in denen die Herkunft von Angaben klar bis auf ihren Ursprung zurückzuverfolgen sein muss. So genannte populärwissenschaftliche Literatur, selbst wenn sie von einer wissenschaftlichenn Koryphäe mit guten Namen geschrieben wurde, sowie alle Art von Presse, mit Ausnahme der wissenschaftlichen Fachzeitschriften, scheiden im Allgemeinen für die Übernahme von Daten und Thesen aus.

Das System der Belege in der Wikipedia ist hingegen mehr oder minder nur Folklore: Zeitungen sind erlaubt, Blogs verpönt. Reicht das? Ein Wikifant kann Angaben wie zum Beispiel eine Jahrezahl aus der Zeitung übernehmen. Ein schlechtbezahlter Journalist kann schnell mal eine Jahreszahl aus der Wikipedia recherchieren. Die Jahreszahl mag korrekt sein, aber sie bleibt wissenschaftlich unzitierbar.

Verlinkungen

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Ein trauriges Thema oftmals. Da gibt es viele Menschen, die einfach nicht verstanden haben, dass dieses Projekt auch von den roten Links auf beschreibenswerte Themen lebt. Ein rotes Links signalisiert: Hier sollte ein neuer Artikel entstehen. Rote Links sind also wichtig.

Oftmals sind Verlinkungen sehr verschroben gemacht, die den Leser in die Irre führen.

  • Fall 1: spezielle Themen, die mit einer allgemeinen Bezeichnung verkleidet werden: Kirche verweist kaum sichtbar auf Berger Kirche (Düsseldorf)
  • Fall 2: spezielle Bezeichnung, dahinter aber nur ein allgemeines Thema: Berger Kirche verweist tatsächlich nur auf den Begriff Kirche.
  • Fall 3: Zusammengesetzte Links: Ohne dass es erkennbar ist, zeigt Pflanzenart 1. auf Pflanzen und 2. auf Art (Biologie).
  • Fall 4: freie Assoziationen: die Magnuskirche wird einfach auf den Heiligen verlinkt.

Fazit: ein Leser sollte schon erkennen können, worauf er klickt!

Automatische Archivierung von Diskussionsbeiträgen

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Zu jedem Artikel gehört eine Diskussionsseite. Hier können Fragen und Kritiken eingetragen werden. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, solche Beiträge jahrelang stehen zu lassen, bis sie geklärt sind. Mittlerweile setzt eine Gegenströmung von Benutzern Bausteine, in denen Fragen zum Beispiel nach 100 Tagen wegarchiviert werden, auch wenn keinerlei Antwort vorlag (die Archive werden kaum gelesen). Ich habe auch schon gefunden, auf der Diskussionsseite von Barack Obama: „Auf dieser Seite werden Abschnitte automatisch archiviert, deren jüngster Beitrag mehr als 20 Tage zurückliegt und die mindestens einen signierten Beitrag enthalten.“

Das ist schade, denn eine uneingeschränkte Diskussionskultur sollte es für jeden einzelnen Artikel geben. Eine Lösung wäre es, dort, wo am eine solche Vorlage findet, die Parameter unverzüglich auf eine längere Zeit und auf mindestens 2 Beiträge anzupassen.

Rund um's Urheberrecht

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Schautafeln

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Ein beliebtes Hobby in der Wikipedia ist folgende Dateilizenzierung (Beispiel): „Das Bild wurde von der fest angebrachten Tafel "Zeche Carolinenglück Glückauf-Siedling" der "route industriekultur" abfotografiert, die von einem öffentlichen Weg aus sichtbar ist. Standort der Tafel: Erzbahn-Radweg in Höhe des Betriebshofes der Stadtwerke Bochum in Bochum. Dieses Foto ist unter der u.g. CC-by-sa lizenziert, es sind aber ggfs. die Rechte des auf der Tafel abgebildeten Werkes von Bernd und Hilla Becher, Düsseldorf, zu berücksichtigen.“ Hier wird also nur ein Teilausschnitt der Tafel verwendet. Das ist in meinen Augen fragwürdig. Insbesondere aber liegen die Bildrechte von in diesem Falle Bernd und Hilla Becher also auch gar nicht vor.

non-commercial only

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Ich hätte mit dem Attribut „non-commercial only“ überhaupt keine Probleme. Wie bei jeder anderen Bildübernahme auch ist letztlich immer ein Blick auf die Lizenz zu werfen.

Rund um die Technik

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Statistik-Funktion

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Wird ein Artikel verschoben, behält er vermutlich seine ID. Aber die Statistik der Zugriffe auf diesen Artikel ist nicht mehr aufrufbar. Das halte ich für ein Manko.

Schnittstelle

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Es fehlt eigentlich an einer generellen, gemeinsamen Schnittstelle für Suchanfragen, in irgendeiner Form normiert, für verschiedene Suchanfragen und Fragestellungen... damit regelmässig ein Suchergebnis neu auf eine Wikipedia-Seite eingetragen werden kann.

Rund um den Autoren

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Das Recht auf ein Pseudonym und auf Sockenpuppen

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Das Recht, im Internet ein Pseudonym benutzen zu können, ist ein hohes Rechtsgut. Letztlich ist jeder Account eine Sockenpuppe. Wer meint, er müsse unbedingt mit Klarnamen auftreten, ist unvorsichtig.

Was den Gebrauch mehrerer Konten angeht: Sockenpuppen können dem Schutz der Privatsphäre dienen, damit der Hauptaccount nicht mit bestimmten Themengebieten in Verbindung gebracht werden kann.

Der Klarnamen

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Sorry, aber das ist ja auch schon eine der Verlogenheiten des Projekts: Man tut so, als wäre man eine tolle Gemeinschaft. Die Wahrheit: es ist der Mob, und man fürchtet sich. Ich habe das 2004 oder 2005 im IRC-Chat erlebt, wie eine Benutzerin im Rahmen des Gruppengesprächs auf der Website eines Benutzers herumgestöbert hat und ziemlich fiese Bemerkungen gemacht hat über das, was der Benutzer über seinen Vater schrieb. Das hat mir gereicht.

Mit Realnamen (Worte wie "Realität" sind übrigens Stoppwörter und töten jede Diskussion, man sagt daher lieber "Klarnamen") sollten sich die anmelden, die nicht vorhaben, in der Wikipedia viel zu machen; den eigenen Namen kann man sich dann als Benutzernamen merken. Andere Benutzer, die von ihrem Realleben nicht mehr viel zu erwarten haben, melden sich wohl auch gerne mit Namen an, sowie insbesondere diejenigen, die noch eine Karriere in Vereinskreisen planen. Bei politischen Themen dient ein Nick natürlich dem Schutz vor Nachstellung vor Auseinandersetzungen, ebenso bei urheberrechtlich kritischen Belangen (isch habe das Wort „Belange“ erfunden, isch zeisch disch an).

Darstellung von IP-Adressen in der Versionshistorie

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Das Problem der Darstellung der IP-Adressen ist ein Problem der MediaWiki-Software. Es gibt zwei Fragestellungen. Erstens, müssen IP-Adressen mitgeloggt werden und wie lange dürfen oder müssen diese Daten vorrätig gehalten werden? Zweitens, warum werden die IP-Adressen für jeden angezeigt? Hier würde eine Session-ID für Reklamationszwecke reichen.

Halbsperren, Krieg gegen Proxies, Filter und Checkuser

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ein kleiner Fremdbeitrag, besten Dank!

"IPs" (so nennt man in der Lingua Wikipedae Personen, die sich nicht anmelden) bedrohen die Wikipedia, weil man sie nicht sanktionieren kann. Sie sind per se verdächtig, weil sie sich nicht mit einem Konto in die Comunity einreihen wollen. Deswegen werden ihre IP-Adressen von leidenschaftlichen Wikipedianern gesammelt, nach Einwahlorten, Internetprovidern und Aktivitätszeiten analysiert, thematisch zusammengestellt und realen Personen zugeordnet. Das erspart die inhaltliche Prüfung der Beiträge, denn Beiträge von IPs können meist ohne Widerstand rückgängig gemacht werden.

IPs werden meist von Diskussionen bei Sperrverfahren und Abstimmungen kategorisch ausgeschlossen. Dann kann geprüft werden, ob diese Person vielleicht sich schon ein Strafregister in der Wikipedia erarbeitet hat oder mit einem anderen Konto angemeldet aktiv ist. Listen von IP-Adressbereichen sind sehr beliebt und steigern das Ansehen desjenigen Wikipedianers, der besonders viele von diesen verdächtigen Bedrohern auflisten kann. Der Netzberiech besonders bedrohlicher oder verdächtiger Personen wird für die Bearbeitung von bestimmten Seiten (Namensräumen) oder für alle Seiten gesperrt. Manche Admins legen darüber hinaus "private Filter" an, die anspringen und Admins informieren, sobald eine bestimmte IP oder aus einem Netzbereich eine Seite bearbeitet oder versucht sie zu bearbeiten. Die Filterregeln sind nicht öffentlich einsehbar, sie werden nicht (öffentlich) diskutiert und man kann keinen Einspruch dagegen erheben.

Damit diese Verdächtigen oder bedrohlichen Personen nicht auf IP-Proxies ausweichen, werden diese in einem nimmer enden wollenden Kampf komplett für die Wikipedia gesperrt, sobald jemand mit ihenen "editiert".

Verdächtige IPs oder Benutzerkonten können den "Check-Usern" gemeldet werden. Diesen "Check-User-Berechtigten" steht darüber hinaus auch eine technisch tiefergehende Analyse der Systemdaten zur verfügung, wie z.B. Betriebssystem und Computername.

Ich will nicht jede Sperre als willkürlich bezeichnen, aber oft fehlt eine genaue Begründung. Also kann sich der Beschuldigte auch in der Sperrprüfung nicht angemessen äußern. Dann wird in der Sperrprüfung dem Beschuldigten plötzlich sgoar etwas anderes zum Vorwurf gemacht, als in der Vandalismusmeldung besprochen wurde.

Siehe hierzu auch das Meinungsbild in Vorbereitung Belegpflicht bei Sperrbegründungen.

„Keine Besserung erkennbar“

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Ich finde, das klingt sehr köstlich aus dem Munde von Admins, die ich selbst eher für den Titel „größtes Arschloch unter der Sonne“ nominieren würde.

Sperrprüfungen

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Als Regulativ gedacht, entwickeln sie sich oftmals nur zu Prangerseiten, um den Gesperrten noch mal zu verhöhnen. Letztlich können bei diesem Kesseltreiben nur die Admins entscheiden, die einen Rückhalt haben (etwa „wir sind die Guthen“). Das bedarf dann auch keiner besseren Begründung.

Ein vernünftiges Korrektiv, zum Beispiel in Form einer Benutzersperrabstimmung, kann schon mit "ach was, das akzeptieren wir nicht" zu Fall gebracht werden. Eine alternative Übung wäre noch das Stellen von Löschanträgen auf die Abstimmungsseiten.

Abklemmen des Mailversands bei gesperrten Benutzern

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Auch dies ist eine Unsitte, die zu Unrecht um sich greift. Die Benutzer bleiben nach wie vor Urheber von Texten und Artikeln. Grundsätzlich sollten sie auch die Möglichkeit des Mailversands haben, falls Fragen auf den Diskussionsseiten von Artikeln auftauchen, die sie dort nicht bearbeiten können. Einen Grund im Abklemmen sehe ich nur bei Benutzern, bei denen konkrete Anhaltspunkte dafür bestehen, dass sie Flames versenden oder ihren Mailmöglichkeit anders missbrauchen.

Abklemmen der Diskussionsseite bei gesperrten Benutzern

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Zu überlegen wäre auch, ob man nicht zum ursprünglichen Modus zurückkehrt, einen Sperrvermerk auf die Benutzerseite zu setzen und die Diskussionsseite freizulassen.

Wenn schon die Diskussionsseite dichtgemacht wird in dem Sinne, dass die Diskussionsbeiträge jüngerer Zeit mitgelöscht werden, so wären diese eigentlich ordentlich zu archivieren wie ältere Beiträge auch. Der Baustein, der die Archive verlinkt, müsste bleiben. Hier herrscht bislang mangelnde Sorgfalt.

Einige Admins sind wirklich zu dämlich für ihren Job. Hat jemand mal mehr in der Birne, spricht man gleich von „Ambergisierung“.

Rund um die Kommune

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Meinungsbilder

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Irgendwann wurde die Meinung verbreitet, für wichtige Fragen benötige man eine Zweidrittelmehrheit. Werde diese nicht erreicht, bleibt es beim Status Quo. Die Vertreter des Status Quo könnten mit ihrem Drittel aber eigentlich auch nichts mehr bewegen. Es entsteht also eine Situation, in der nichts mehr geht. Vom gesunden Menschenverstand her sollte man bei Meinungsbildern die Grenze bei 50 % halten. Diese Position findet sich inzwischen auch wieder öfters.

Noch absurder ist die Frage nach der Akzeptanz des Meinungsbildes. Eine Akzeptanz bedeutet natürlich nicht die formale Gültigkeit. Eine formale Gültigkeit wird aber daraus abgeleitet, dass die Akzeptanz da ist oder fehlt. Das ist Unsinn. Zugleich darf man das Meinungsbild ablehnen und dann abstimmen. Sehr gut. Das ist so gut , wie Sex abzulehnen, sich dann ein Kondom überzuziehen und ... Eine Lösung wäre es, eine alleinige Abstimmung über die formale Gültigkeit für einen Zeitraum von drei Tagen einem Meinungsbild voranzustellen.

Wahlen sind wichtig und haben sämtlich den Zweck, sich Rangabzeichen für den Aufstieg in den Inner Circle zu erwerben. Hier geht es um soziologische Phänome wie zum Beispiel Macht oder Ressourcen. Spätestens an dieser Stelle muss man auf Christian Stegbauer verweisen.

Vereinsmeierei

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Mir sagte auf einem Stammtisch mal ein anderer Benutzer: „Der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken. Das fing spätestens mit Bertelsmann und den Jobs an.“

Aus meiner Sicht war es schon ein einschneidendes Erlebnis, wie mit einer fragwürdigen Begründung die Abstimmung abgebrochen wurde, wer von den Autoren bei der Grimmepreis-Vereinbarung 2005 dabei sein solle. Der Abbruch erfolgte durch Kurt Jansson, der bei der Preisverleihung selbst natürlich zugegen war. Ich selbst zählte dabei übrigens nicht zu den Kandidaten, aber drei kannte ich persönlich.

Man könnte hier sicherlich noch zwanzig weitere Beispiele anbringen. Ich beschränke mich mal nur auf eines: Als Verein, mit drei- bis vierstelliger Anzahl von Mitgliedern, sollte man wissen, wie man eine Briefwahl durchführt: Äussere und innere Umschläge bleiben beide verschlossen! Sie werden sicher verwahrt und erst vom Wahlausschuss und seinen Helfern geöffnet. Wer sich der Öffentlichkeit als Spezialistin für Fälschungen anbietet, sollte das sogar insbesondere wissen.

Persönliche Bekanntschaften

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Ich habe über die Wikipedia persönlich und per Mail Bekanntschaften mit sehr geistreichen, skeptischen und lebensfrohen Menschen machen können. Dafür bin ich sehr dankbar, das möchte ich an dieser Stelle einmal sagen. Viele der Wikipedianer unter ihnen machten sich ziemlich Gedanken, warum sie eigentlich noch in der Wikipedia sind. Etliche von ihnen haben sich inzwischen ein schöneres Hobby gesucht und gefunden. Es gibt auch ein Leben nach der Wikipedia.

Im deutschsprachigen Projekt gibt es über anderthalb Millionen Artikel, die von entsprechend vielen tausend bzw. zigtausend Menschen daheim geschrieben wurden. Viele Menschen schreiben also viele Artikel.

Bei "harmlosen" Themen kann es manchmal Kontroversen geben. Bei brisanten Themen gibt es eigentlich immer Stress: Löschanträge, Streichen von Passagen, Beschimpfung der anderen Autoren, Versuche zur Sperrung der anderen Autoren.

Ich behaupte, in der Wikipedia gibt es soviel Unbill... da freut man sich wieder richtig auf das bisschen Mobbing auf der Arbeit ab Montag.

Die Kreatur Wikipedia

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Beim wirklichen Aufbruch 2004 kannte Wikipedia fast keiner in Deutschland. Heute ist es tausendmal bekannter, aber es arbeiten nicht in diesem Umfang auch mehr Menschen mit. Die Mitarbeit Projekt ist nicht wirklich attraktiv. Man könnte auch sagen: es ist hässlich.

Das Schnellsperren von Benutzern, damit Admins mal ihre Macht an den Knöpfen ausleben können, paßt da gut in den Kontext. Man schaue sich nur mal die Auslassungen gegen langjährige Benutzer auf der Sperrprüfung und anderen Seiten an. Eine integrative Kraft kommt hier nicht mehr zum Zuge.

Neue Benutzer erhalten kaum mehr eine persönliche Begrüßung, sondern in der Regel als Erstes einen Rüffel von irgendeinem selbsternannten Hausmeister.

Rund um den Sinn und Zweck von Wikipedia

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Welche Qualität haben die Beiträge in der Wikipedia?

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Durchwachsen. Die Länge allein ist kein Maßstab. Auch ein kurzer Beitrag ist besser als nichts, vorausgesetzt die wenigen Angaben stimmen wenigstens. Die stattliche Länge eines Artikels ist wiederum auch nicht immer ein Hinweis auf wirkliche Qualität.

Ist die Wikipedia wissenschaftlich?

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Nein, natürlich nicht. Man muss sich darüber im Klaren sein, was Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet. Ein Grundprinzip ist die Nachvollziehbarkeit. Im Mittelalter wurden irgendwelche Angaben rezitiert. Dabei verließ man sich auf das vermeintliche Renommee der angeblichen Quelle. In der Wikipedia arbeitet man häufig auch noch so, denn das Konzept von Jimmy Wales war auf maximales Wachstum ausgelegt. Nach diesem Konzept ist auch gar keine Quelle zulässig.

In einer modernen wissenschaftlichen Arbeit werden auch nur wissenschaftliche Arbeiten als Quellen verwendet, also zum Beispiel Dissertationen oder Beiträge in Fachzeitschriften. Das soll die Nachvollziehbarkeit von Angaben bis auf ihren Ursprung sicherstellen. Indirekte Zitate werden gekennzeichnet durch "zitiert nach". Zeitungen und Zeitschriften haben den Mangel, ihre Quellen nicht präzise zu nennen, oftmals sind es nur indirekte Zitate - ohne dass sie als solche gekennzeichnet wären. Auch ein Lexikon ist nicht zitierbar, weil die Quellen nicht genannt werden.

Ist die Wikipedia zitierfähig?

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Siehe oben. Der Begriff der Zitierfähigkeit ist mit dem Wissenschaftlichen Arbeiten verbunden. Nicht-wissenschaftliche Arbeiten sind in der Regel nicht zitierfähig.

Welchen Sinn macht die Wikipedia?

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Sie gibt einen schnellen Einstieg in Wissensgebiete, die dem normalen Leser verschlossen bleiben, falls er sich nicht auf den Weg in die nächste Bücherei begeben will. Das Freie Wissen kam nicht zuletzt durch die Bücherhallenbewegung zum Bürger.

Rund um den Verein

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Community Project Budget

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Soweit ich weiß, sind es ja nur 10 Prozent des ganzens Kuchens, der dem Verein zur Verfügung steht. Derzeit fällt mir gerade kein Link ein, wo die bisher bezahlten Projekte mit den bewilligten und konkret angefallenen Summen samt ihren Ergebnissen dokumentiert sind.

Einzelnachweise

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  1. Otto Kruse: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium . campus concret, etliche Auflagen (Auszug)
  2. Einzelnachweise sind wichtig, denn sie geben dem Artikel mehr Wichtigkeit.