Die InnoWaggon wurden von Innofreight zum Transport verschiedener Aufbauten entwickelt. 2014 begann die Serienfertigung, wodurch bis Ende 2023 etwa 3500 InnoWaggon bei verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Betrieb sind.
Konzept
BearbeitenSeit 2012 wurden von Innofreight vierachsige Tragwagen mit einer Ladelänge von 60 Fuß und achtachsige Doppelwagen mit Ladelängen von je zweimal 30, 40 oder 45 Fuß entwickelt. Diese werden unter dem Namen InnoWaggon vertrieben. Durch die unterschiedlichen Ladelängen kann für unterschiedliche Ladegüter, die jeweils optimale Meterlast, Ladegewicht und Nutzlänge gefunden werden. Die Wagenoberseite ist mit entsprechenden Containerzapfen versehen, sodass Aufbauten verschiedener Länge transportiert werden können. Die Doppelwagen bestehen aus je zwei kurzgekuppelten Wagen, die auf jeweils zwei Drehgestellen laufen. Gegenüber sechsachsigen Gelenkwagen mit einem mittigen Jakobs-Drehgestell kann so die Lademasse gesteigert werden, weshalb sich diese Wagen insbesondere für den Transport schwerer Schüttgüter eignen.
Gegenüber herkömmlichen Containertragwagen wurde durch konstruktive Maßnahmen und die Verwendung hochfester Stähle die Leermasse gesenkt werden. Da bei einem leeren Güterwagen hierdurch die nach EN 16235 mindestens geforderte Radsatzlast von 4 t pro Radsatz unterschritten wird, dürfen die Wagen nur mit Aufbauten befördert werden.[1] Der Untergestell ist derart gestaltet, dass eine Entladung von Aufbauten mit Bodenklappen oder anderen Entleerungsvorrichtungen vom Containertragwagen aus möglich ist.
Produktion
BearbeitenDie Güterwagenproduktion unterteilt sich in Untergestellfertigung und in die Montage der Wagen. Die Untergestelle wurden von Tatravagónka in Subotica gefertigt. Danach wurden diese zu Waggonbau Niesky oder zu TŽV Gredelj gebracht, wo Montage und Auslieferung stattfinden. Im März 2022 wurde zwischen Tatravagónka, deren Mutterunternehmen Budamar Logistics, sowie Innofreight Absichtserklärung unterzeichnet, wonach die Produktion für die nächsten 10 Jahre bei TŽV Gredelj, Zagreb, durchgeführt wird.[2] TŽV Gredelj gehört seit 2021 zu Tatravagónka.
Aufbauten
BearbeitenVon Innofreight wurden diverse Aufbauten für den Transport verschiedener Güter entwickelt.
WoodTainer und MonTainer
BearbeitenFür den Transport von Schüttgütern wurden oben offene Ladungsträger mit verschiedenen Abmessungen entwickelt, die unter den Namen WoodTainer und MonTainer vertrieben werden. Die Behälter können mithilfe der Eckbeschläge wie ein ISO-Container transportiert werden kann. Mithilfe von Gabelstaplern oder einer stationären Entladeeinrichtungen können die Behälter vom Tragwagen gehoben und mittels einer speziellen Drehvorrichtung am Gabelstapler bzw. durch die Entladeeinrichtung durch Kippen entleert werden. Im Querschnitt weisen die Behälter an der Ober- und Unterseite die Abmessungen eines ISO-Containers auf, dazwischen jedoch eine breitere, an das Lademaß angepasste Kontur. Hierdurch ist ein größeres Ladevolumen gegenüber herkömmlichen ISO-Containern möglich. Die Behälter werden in verschiedenen Abmessungen und dementsprechend mit verschiedenen Ladevolumen gefertigt.
RockTainer ORE
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Als Alternative zum klassischen Sattelwagen etabliert sich seit den 2020er Jahren der RockTainer ORE. Der volumen- und gewichtsoptimierte Aufbau eignet sich für Schüttgüter mit einer Schüttdichte >1000 kg/m³, z. B. Erz, und verfügt über ein Ladevolumen von 45 m³, verteilt auf zwei Kammern. Die Entladung über einen Tiefbunker erfolgt mit vier pneumatisch schwenkbare Klappen. Die erforderliche Druckluft wird über die Hauptluftbehälterleitung vom Triebfahrzeug bereitgestellt. Der Aufbau verfügt über 30-Fuß-Eckbeschläge eines ISO-Containers und kann auf die entsprechenden Containerzapfen gesetzt werden. Jeweils zwei RockTainer ORE sind auf einem InnoWaggon verladen. Zusätzlich wird der Aufbau mit vier Längsanschlagkonsolen auf dem Wagen gesichert.[3] Pro Doppelwagen ist eine Zuladung von 138,5 t bei Streckenklasse D möglich.[4]
RockTainer SAND
BearbeitenWie der RockTainer ORE ist der RockTainer SAND eine Alternative zum Sattelwagen, jedoch mit einem größerem Ladevolumen, welches sich für Schüttgüter mit einer Schüttdichte bis 1000 kg/m³, z.B. Sand oder Kies, eignet. Der Aufbau verfügt über ein Ladevolumen von 68 m³ und verfügt über 40-Fuß-Eckbeschläge.
RockTainer INFRA
BearbeitenIm Gegensatz zur den RockTainer ORE und RockTainer SAND verfügt der RockTainer INFRA über eine dosierbare Mitten- und Seitenentladung. Der Aufbau eignet sich daher für den Transport von Gleisschotter und verfügt über ein Ladevolumen von 47 m³. Jeweils zwei RockTainer INFRA sind auf einem InnoWaggon verladen. Auf einem der beiden Halbwagen befindet sich zusätzlich eine Bedienbühne, welche alle Elemente, die zur Bedienung notwendig sind, trägt.
- ↑ Betriebskonzept 60ft InnoWaggon. Innofreight, 28. August 2018, abgerufen am 6. Mai 2022.
- ↑ Die InnoWaggon-Produktion wird „ins Haus“ geholt. Innofreight, 15. März 2022, abgerufen am 15. Januar 2024.
- ↑ Bedienungsanleitung RockTainer ORE - Variante C01. In: Railcargo. Innofreight, 16. Januar 2023, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Innovativer Containertragwagen 80ft und InnoWaggon. Railcargo, Mai 2019, abgerufen am 14. Januar 2024.