Die Geheimlehre ist ein kontrovers diskutiertes theosophisches Grundlagenwerk der Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891), welches 1888 erstmals in zwei Bänden veröffentlicht wurde. Der erste Band namens Kosmogenesis beschäftigt sich mit der kosmischen Entwicklung, der zweite Band namens Anthropogeneis mit der Evolution der Menschheit.[1] Die Veröffentlichung der Geheimlehre gegen Ende des 19. Jahrhunderts gilt allgemein anerkannt nicht nur als Geburtsstunde der modernen Theosophie, sondern auch als ein wichtiger Auslöser der modernen esoterischen Bewegung, die sie nachhaltig prägte.[2] Der Untertitel der Geheimlehre lautet: "Die Vereinigung von Wissenschaft, Religion und Philosophie".

Im Kern basiert ihr Werk auf dem mystischen Buch des Dzyan, dessen Existenz 1983 vom Tibetologen David Reigle nachgewiesen wurde.[3] Es ist der erste Band der Kommentare zu den geheimen Büchern von Kiu-te, die von der gesamten tibetisch-buddhistischen Tradition als Verkörperung die geheimen Lehren Buddhas angesehen werden.[4] Es wurden ursprünglich vier Bände von Blavatsky erarbeitet,[5] jedoch wurde die Veröffentlichung weiterer Bände daran geknüpft, wie die ersten beiden "in den Händen der Theosophen und Mystiker" aufgenommen werden.[6] Der dritte Band mit dem Namen Esoterik wurde erst nach dem Tod Blavatskys von Annie Besant veröffentlicht,[7] sodass heute die Geheimlehre in drei Bänden plus einem in einer späteren Auflage hinzugefügten umfangreichen Stichwortregister (Indexband) ausgeliefert wird.

H. P. Blavatsky beanspruchte jedoch die Geheimlehre nicht als ihr eigenes Werk, sondern sie betonte, sie "habe hier bloß aus gepflückten Blumen einen Strauß gemacht, und nichts eigenes hinzugefügt als den Faden, der sie verbindet“. Sie selbst betrachtete die Lehren ihres Magnum Opus als Ursprung bzw. die "Essenz der großen religiösen Systeme", die mit der Geheimlehre wieder in ihr "ursrpüngliches Element zurückgeleitet" werden. [8]



Einzelnachweise

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  1. H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Adyar-Reprint, 1998, Edition 3 Masque, Burg Hamstede, ISBN 3.927837-59-8
  2. Sylvia Cranston und Carey Williams, H.P.B. Leben und Werk der Helena Blavatsky Begründerin der modernen Theosophie, Edition Adyar, Grafing, 1995, ISBN 3.927837-53-9
  3. David Reigle: Blavatsky's Secret Books, Wizards Bookshelf, 1999, in Auszügen Online im Blavatsky-Archiv
  4. David Reigle, The Books of Kiu-te, Wizard Bookshelf, San Diego CA, 1983
  5. H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Adyar-Reprint, 1998, Edition 3 Masque, Burg Hamstede, ISBN 3.927837-59-8, Band I, Vorrede zur ersten Auflage, II, "Der dritte Band ist vollständig fertig, der vierte nahezu."
  6. H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Adyar-Reprint, 1998, Edition 3 Masque, Burg Hamstede, ISBN 3.927837-59-8, Band II, S. 842
  7. H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Adyar-Reprint, 1998, Edition 3 Masque, Burg Hamstede, ISBN 3.927837-59-8, Band III, Vorrede
  8. H. P. Blavatsky, Die Geheimlehre, Adyar-Reprint, 1998, Edition 3 Masque, Burg Hamstede, ISBN 3.927837-59-8, Band I, Vorrede