Entwurf der Überarbeitung des Artikels Post

Bearbeiten
 
Ein Briefkasten der Deutschen Post.

Die Post ist eine Einrichtung, die zur Beförderung von Nachrichten und Kleingütern, den Postsendungen, und teilweise Personen (in Österreich mit Postbussen) dient. Sie wird meist staatlich betrieben. Meist wird auch eine Durchführung von Geldverkehr und Urkundgeschäften vorgenommen.

Die meisten Postorganisationen sind Mitglied im Weltpostverein.

Der Begriff

Bearbeiten
 
Leipziger Post- und Ordinar-Zeitung aus dem Jahre 1689

Das deutsche Wort Post wurde im 16. Jahrhundert dem Französischen (poste) und dem Lateinischen (posta) entlehnt. Es bezeichnete ursprünglich den Standort für den Wechsel aufgestellter Laufboten oder Pferde.

Der Begriff Post wird heutzutage für verschiedene Dinge verwendet. Er dient als Kurzfassung für das Postamt bzw. die Postfiliale oder Postagentur, sowie für eine Postsendung und für jede Art von erhaltener Nachricht.

Der Begriff wird auch für Beförderungsarten aller Art verwendet. So kann unterschieden werden nach

Auch in den Zeitungen des 17. Jahrhunderts fand sich das Wort Post, wie das Beispiel der Leipziger Post- und Ordinar-Zeitung zeigt.

Die Geschichte der Post

Bearbeiten

Die Post in der Antike

Bearbeiten

Der Anfang in Ägypten und Babylonien

Bearbeiten

Die Geschichte der Post ist eng mit der Geschichte der Schrift verbunden. Schon früh in der Antike kann man die ersten Ansätze eines geordneten Nachrichtendienstes finden. Diese dienten jedoch hauptsächlich zu staatspolitischen Zwecken. Die Nachrichtendienste wurden zunächst meist aus militärischen Nutzen betrieben und standen nicht der Allgemeinheit zur Verfügung. Die ersten Ansätze solcher Nachrichtendienste findet man in Ägypten und Babylonien. Besonders ausgeprägt waren diese im alten Ägypten, das als Wiege des heutigen Postwesens bezeichnet werden kann.

Das altägyptische Postwesen baute vor allem auf zahlreiche Fußboten auf. Auch war ihnen bereits seit langem die Möglichkeit zur Einsetzung von Brieftauben zur Postbeförderung bekannt. Die ägyptischen Pharaonen konnten dank ihrer vielen Fußboten problemlos den Kontakt mit weit entlegenen Provinzen pflegen. Die Fußboten mussten in der Lage sein, sehr weite Strecken in möglichst kurzem Zeitaufwand zurückzulegen.

Große Auskünfte über das Postwesen im Alten Ägypten konnte das Hibe-Papyrus geben. Dieses posthistorisch wertvolle Dokument stammt etwa aus dem Jahr 255 v. Chr.. Es handelt sich dabei um eine Art Kontrollbuch eines Postboten, in das jede Auslieferung von Postsendungen vom Empfänger bestätigt wurde. Es schildert Einzelheiten über die damalige Postbeförderung, die Postsendungen, die Adressaten und die Empfänger. Die Übersetzung des Beginns lautet etwa:

»Am 16. übergab N. N. dem Alexandros sechs Stück und zwar: an den König Ptolemäus ein Briefpaket, an den Finanzminister Apollomios ein Briefpaket sowie zwei Briefe, die an das Briefpaket angebunden sind, an den Kreter Antiochus ein Briefpaket, an Mendoros ein Briefpaket, an Chelos ein Briefpaket vereinigt mit den anderen. Alexandros übergab die Sachen dem Nikodemus am 17. ... «

Diese erfolgreiche Postsystem wurde bald von anderen Hochkulturen nachgeahmt.

Griechenland und Römisches Reich

Bearbeiten
 
Kaiser Augustus

In Griechenland konnte auf Grund der zahllosen miteinander zerstrittenen Stadtstaaten kein eigenes Postwesen entstehen. Es gab nur einige Fußboten die zur Überbringung von Nachrichten eingesetzt wurden. Diese erweisen sich schneller als Boten zu Pferd auf Grund der geographischen Beschaffenheit Griechenlands. Diese Tagläufer wurden Hemerodrome genannt.

Der berühmteste dieser Boten ist zweifelsohne Pheidippides, der nach der Überlieferung Plutarchs 490 v. Chr. die Siegesmeldung von der Schlacht bei Marathon nach Athen überbrachte und dabei an Erschöpfung auf dem Areopag verstarb. Dieser Lauf sollte als erster Marathonlauf in die Geschichte eingehen. Pheidippides überbrachte allerdings nur eine mündliche Nachricht.

Die Grundsteine für ein eigene Staatspost im Römischen Reich wurden von Julius Caesar gelegt. Der römische Kaiser Augustus baute diese beträchtlich aus. Sie wurde damals cursus publicus genannt und unterstand direkt dem Kaiser. Der cursus publicus war nicht für private Sendungen zugelassen. Die Postsendungen wurden, soweit möglich, mit den Schiff befördert. An Land bediente man sich des Pferdes. In Abständen von etwa 7 bis 14 km wurden hierfür Stationen für einen Pferdewechsel eingerichtet. Mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches verschwand auch der cursus publicus. Im Oströmischen Reich hielt er sich noch als Reichpost bis etwa 520.

Andere Hochkulturen

Bearbeiten

In Persien wurde von König Kyros II. (550 - 529 v. Chr.) ein eigenes Postwesen eingerichtet. Die Nachrichtenübermittelung fand hauptsächlich durch berittene Boten statt. Es gibt jedoch andere Aufzeichnungen, die behaupten, dass es bereits viel früher ein Postsystem gab. Nichtsdestotrotz ließ Kyros II. eigene Poststationen in regelmäßigen Abständen auf den wichtigsten Verkehrsrouten einrichten. Diese waren ungefähr eine Pferdetagesreise entfernt und dienten den Boten als Zwischenstationen.

Auch in China begann man bereits früh mit der Errichtung eines eigenen Postwesens. Der Grundstein wurde während der Tschou-Dynastie (1122 – 256 v. Chr.) gelegt. Zu dieser Zeit unterstanden der Postdirektion 80 Boten sowie 8 Hauptkuriere, für die im Abstand von etwa 5 km Verpflegungsquartiere und in größeren Abständen Übernachtungsquartiere eingerichtet wurden. Diese Postsystem wurde während der Zeit der Qin-Dynastie (221 – 207 v. Chr.) und vor allem während der Han-Dynastie entscheidend ausgebaut.

Auch während der Blütezeit der Maya-Kultur bestand ein ausgefeiltes Botensystem. Darüber ist jedoch nur sehr wenig bekannt.

Zur Zeit des Mittelalters

Bearbeiten

Entwicklung in Europa

Bearbeiten

Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches existierte in Europa kaum noch ein funktionierendes Nachrichtenüberbringungssystem. Zur Zeit Karls des Großen (768–814) konnten Nachrichten nur sehr schwer überbracht werden. Das steigende Interesse an der Nachrichtenübetragung, das vor allem auf wirtschaftliche und kulturelle Weiterentwicklungen zurückzuführen war, führte jedoch zur Entstehung zahlreicher verschiedener Botensysteme. Ein einheitliches staatliches Nachrichtenwesen gab es jedoch nicht. Zu diesen Botensystemen zählte die Kaufmannspost. Sie wurde von großen Handelshäusern eingerichtet. Diese unterhielten eigene Botenposten. Bald ahmten auch einzelne Kaufleute diese Idee nach und schlossen sich zusammen, um ebenfalls gesammelte Post durch Boten weitertransportieren zu können. Die Anfänge der Kaufmannspost finden sich in der Republik Venedig.

Neben den Händlern gründeten auch Klöster ein eigenes Nachrichtensystem. Die Klosterboten hielten die Nachrichtenverbindung zwischen den einzelnen Klöstern und Rom aufrecht. Bei den Boten handelte es sich meist um Mönche, die die Nachrichten mit sich nahmen.

Etwas später findet man die Metzgerpost.

Im Jahre 1516 richtete Franz von Taxis auf Veranlassung von Kaiser Maximilian I. eine erste regelmäßige Postverbindung zwischen Wien und Brüssel ein. Im 19. Jahrhundert hat sich besonders Heinrich von Stephan um das nationale und internationale Postwesen verdient gemacht.

Entwicklung abseits Europas

Bearbeiten

Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches gelang es den Arabern ein letztes Mal ein Weltreich aufzubauen. Dieses erstreckte sich von Persien bis nach Spanien. Die bereits bestehenden Postverbindungen wurden während dieser Zeit stark ausgebaut. Es entstand ein gut organisiertes Postwesen. Die Postkuriere erhielten eine besondere Kennzeichnung, damit diese schon von weitem zu erkennen waren. Ihnen wurde ein Täfelchen, das als Ausweis diente, mittels einer gelben Schärpe um den Hals gehängt, so dass dieses über die Schulter herab hing.

Auch den Inka gelang es während ihrerer Blütezeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert ein wohlorganisiertes Botensystem einzurichten. Für die Boten, den Chasqui, wurden in regelmäßigen Abständen von 3 bis 5 km an den wichtigsten Straßen des Reiches Posthäuser (Tambos) eingerichtet. Vor dem Häuschen wartenden stets zwei Boten auf ihren Einsatz. Erspähten sie einen anderen Boten in der Ferne, so eilten sie diesem entgegen und nahmen ihm die zu überbringenden Nachrichten ab. Bei besonders wichtigen oder eiligen Mitteilungen machten sich die nahenden Boten zusätzlich durch eine Schneckentrompete bemerkbar.

Die Postunternehmen heute

Bearbeiten

Situation in Deutschland

Bearbeiten

1995 wurde die Deutsche Bundespost privatisiert und in die drei Sparten Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG aufgeteilt.

Neben den ehemals staatlichen Postunternehmen gibt es auch private Postdienstleister. Meist handelt es sich dabei um Tochterunternehmen von Zeitungsverlagen, die bereits über eine gute Infrastruktur durch ihre Zeitungszusteller in ihrer Verbreitungsregion verfügen.

In Deutschland ist das gewerbliche Anbieten von Postdienstleistungen jedermann erlaubt (Grundgesetz Art. 87f Abs. 2). Nur für Briefsendungen bis 1000 Gramm wird eine Lizenz der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post benötigt.

Wer ohne diese Lizenz tätig wird, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße bis zu 1 Million Euro geahndet werden kann.

Postdienste und Logistikdienste

Bearbeiten

Gerade im Ergebnis der Postreformen der letzten Dekaden stellt sich die Frage, was das Postwesen von der Branche der übrigen Transport- und Logistikdienste unterscheidet. Prinzipiell handelt es sich beim Postdienst um eine hoch spezialisierte Form des Gütertransports mit gewissen Besonderheiten. Die wichtigste Besonderheit ist das Angebot von "öffentlichen Postverkehrsdiensten", die oft auf staatliche Veranlassung erbracht werden - ähnlich wie die übrigen Zweige des öffentlichen Verkehrs. Im Postbereich werden diese Dienste als Grund-, Universal- oder Basisdienste bezeichnet. Dass ein Briefkasten in regelmäßigen Abständen von einem Postdienst geleert wird - unabhängig, ob sich eine Sendung oder eintausend Sendungen im Kasten befinden, ist ein plakatives Beispiel, um den Postdienst von anderen Logistik- und Speditionsdiensten zu unterscheiden.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Bearbeiten
Bearbeiten