Personen rund um Peter Hagendorf

Bearbeiten
  • Freund: Christian Kresse aus Halle
  • Knecht: Bartel
  • Bruder: Martin Hagendorf (Vermutung) ab 1649 als Ortsfremder in Görzke womöglich mit dem bis 1645 in Grubo genannter Martin Hagendorf identisch (zwei Söhne und zweite Tochter)
    • Anna * 1635
  • Bruder: (Vermutung) Jacob Hagendorf Zerbst Siehe Jan Peters: Peter Hagendorf – Tagebuch eines Söldners aus dem Dreißigjährigen Krieg. 2012, Kapitel: Forschungsstand und Themen des Tagebuchs, S. 199ff
  • Vetter: Adam Ill, Illian oder Iligan Gockengießermeister Dinkelsbühl hatte seit 1624 Haus/Hof dort. (Thurm, Sigrid: Deutscher Glockenatlas, Mittelfranken, Bd. 3, S. 99 Anm. 188)
  • Ehefrau: Anna Stadler *? 1633 Heirat am 20./30. Mai 1627 †1633 in München verm. an der Pest
  • Ehefrau: Anna Maria Buchler *? Heirat am 23. Januar 1635 †?
  • Kind: Sohn *Anfang 1628 Fehlgeburt, verm. Salzwedel nicht getauft ?
  • Kind: Anna Maria Anfang 1629 Taufe in Abwesenheit, wo nicht bekannt verm. Salzwedel od. Stendal Tod Mitte 1629 ebenda
  • Kind: Elisabeth *August 1629 †Juni/Juli 1631 Taufeintrag: "Eichelhain, Anno 1629, August 17., Elisabeth, Peter Hagendorffs, eines Soldaten von Zerbst[4] Döchterlein .. Siehe Friedrich J. Ortwein (Hrsg.), Friedrich J. Ortwein (Hrsg.), Die Kirchenbücher Engelrod 1629-1698, Hannover und Köln 1993/2006, Seite 179
    • Taufpate: Hans Rothermel, Corporal
    • Taufpatin: Elisabeth, Jörg Fügerners, eines Corporal aus Nüprnberg Hausfrau
    • Taufpatin: Elisabeth, Eckhard Mosbachs, des Försters zu Oichelhain, Hausfrau
    • Taufpatin: Maria, Wolff Schmidts, Gefreiter aus Grafschaft Haunburg zu Koburg, Weib
    • Taufpate: Michael Prebiber, ein Gefreiter, ein Crabat
  • Kind: Barbara *1633 verm. in Regensburg †1633 in München verm. an der Pest
  • Kind:´Jürg Martin, *11.11. 1635 †12.11. 1635 Löffingen?
  • Kind: Quirinus *18.2. 1639 †24.2. 1639 Getauft 29.02. 1369 in Biberach (Kirchenbuch von Biberach a. d. Riß, Taufregister 1632-1646, Bd. 5 (1639))
    • Taufpate: Quirinus Müller Oberstleutnant
    • Taufpate: Melchert Bordt, Feldscher
    • Taufpatin: Ilgin
  • Kind: Barbara *9.4. 1641 †19.5. 1641 in Ingolstadt Getauft in Tischenreuth (Taufbuch)
  • Kind: Melchert Christoff *6.8. 1643 in Pforzheim Überlebt! Getauft am 8. 8. 1643 bei Pforzheim im Feld
    • Taufpate: Melchert Bordt, Feldscher
    • Taufpate: Christoff Issel, Profos
    • Taufpatin: Benengel Didelin, Feldwebelin
  • Kind: Anna Margareta *26.10./3.11. 1645 in Pappenheim †22.8. 1646 Getauft in Pappenheim am 26. Oktober 1645.
    • Taufpaten: Genannt aber nicht zu lesen.
  • Kind: Anna Maria *5.1.1648 in Memmingen Überlebt!
    • Pate: Regimentsprofos Christoff Issel,
    • Pate:Feldscher Melchert Bordt
    • Patin: Benengel Hessin, des Hauptmann seine Frau.
  • Kind: Peter *1649/11 vermutlich †1650/1 Görzke
    • Pate: Andreas Bischoff
    • Pate: Peter Mathias
    • Pate: Martin Neumann
    • Pate: Johan Esebeck
    • Pate: Bartelmeus Schneider (Bartels?)
    • Patin: Anna Sandmanin
    • Pate: Peter Lucken
    • Patin: die Böningin
    • Patin: Margareta Crentzelinin
  • Kind: Andreas *1651 Görzke + vermutlich 1726 in Rädigke vermutlich identisch mit einem späteren Gastwirt
  • Kind: Johannes (Hanß) Leonhard, 1654/6 Görzke wird später Schneidermeister und Kirchenvorstand
  • Unbekannt: Andreas Hagendorf Steutz-Steckby 16.Jh, siehe Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Band 21
  • Unbekannt: Jakob Christoph Melchior Hagendorf * 18. August 1758 in Zerbst. Ab 1786 Pfarrer in Buko. Vater Schumachermeister Willhelm Hagendorf [1]
  • Unbekannt: 1500 ein Sirius Hagendorf
  • Unbekannt: George bis 1726 Hofbesitzer in Rädigke identisch mit Jürge[n] (Georg) in Görzke ??
  • Unbekannt: ab 1550 Peter und Hans Hans (Johannes) Hagendorf in Grubo

Von Kalitsch Historie Des Fürstenthums Anhalt: Fünfter, Sechster und Siebender Theil 1710

Severin (Mutter) sowie Andreas, Georg, und Hans von Klaitsch 1542 Görzig und einem Hof darin zum Lehen Christof von Kalitsch 1625 Freier Hof, Kemnat + Zubehör Aken zum Lehen von Domprobstei zu Magdeburg 1680 Hagendorf Ludwig Ernst von Kalitsch zu Dobritz † 10. August 1686 Ludwig Henrich von Kalitsch *6 Juni 1761 Herr von Dobritz Nutha und Hagendorf

Ereignisse

Bearbeiten
  • Zerbst: So wurde Zerbst, nachdem es vom Kriegsgeschehen zunächst verschont worden war, 1626 von den unter dänischem Befehl stehenden Truppen Ernst von Mansfelds gestürmt, verheert und besetzt. Die während des Angriffs in die Stadtmauer geschlagene Bresche am Franziskanerkloster (dem heutigen Francisceum) ist noch heute mit einer Inschrift gekennzeichnet. Nach der Niederlage Mansfelds in der Schlacht bei Dessau besetzten kaiserliche Truppen unter Wallenstein die Stadt. Wie Mansfeld wohnte auch Wallenstein für kurze Zeit im „Neuen Haus“ (zerstört 1945) am Zerbster Markt und erlegte der Stadt zur Strafe für die „Unterstützung“ der protestantischen Truppen hohe Kontributionen auf. In den folgenden Jahren bis zum Ende des Kriegs wurde Zerbst wiederholt von verschiedenen Heeren besetzt, wodurch sie letztendlich wirtschaftlich ruiniert wurde und verarmte. Weiterhin wüteten mehrere durch die Besatzungstruppen in die Stadt getragene Pestepidemien in der Stadt, denen wahrscheinlich mehr als jeder dritte Einwohner zum Opfer fiel.
  • Vermutlich um 1150 holte Albrecht der Bär (1123-1170) tausende Einwanderer aus Holland, Flandern und Brabant in die heutige Region zwischen Berlin, Magdeburg und Lutherstadt Wittenberg, um die großen öden Flächen, die durch die Feldzüge entstanden waren, wieder zu bebauen (Hey & Schulze 1905). Die Einwanderer begannen, den Boden neu zu besiedeln und besonders in den ausgedehnten Waldrodungen urbar zu machen. Nach dem 12. Jh. verließen die angesiedelten Menschen wieder das Gebiet. Erst im 16. Jh. setzte eine erneute, große Siedlungstätigkeit ein. Einige der wüst gefallenen Dorfstätten wurden wieder neu gegründet, so Nedlitz (1563) und Reuden (1559). Der 30jährige Krieg (1618-1648) entvölkerte das südwestliche Flämingvorland erneut nahezu vollständig. [2] siehe auch Gustav Hey, Karl Schulze: Die Siedlungen in Anhalt. Ortschaften und Wüstungen mit Erklärung ihrer Namen. Waisenhaus, Halle 1905.
  • In Grubo ist laut Einwohnerverzeichnis aus dem Jahr 1500 ein Sirius Hagendorf belegt, 1550 ein Peter Hagendorf und ein Hans (Johannes), ab 1559 nur noch ein Hans Hagendorf. Ende des Dreißigjährigen Krieges gibt es eine Verschiebung von Grubo nach Görzke. Im Einwohnerverzeichnis von Grubo, das 1640 wüst fällt, wird ab 1645 nur noch ein Martin Heindorff genannt, aber dann nicht mehr.


  • In Grimme gibt es 815 Einträge mit dem Namen Hagendorf !!

Herkunft

Bearbeiten

Orte in Anhalt zwischen Zerbz und Görzig


Ort Um 1600 Um 1625 Um 1648 Mühle um 1600 Kirche um 1600 Schule um 1610 Kirche um 1648 Schule um 1648
Hagendorf Wüstung Wüstung Rittergut v. Kalitz Nein Nein Nein Nein Nein
Nedlitz Ab 1571 neu errichtet Bewohnt zerstört 1636- 1648 Nein Ja ab 1571 ? 1636 abgebrannt ?
Deetz Bewohnt/wachsend Bewohnt Bewohnt Ja ab 1583 mit Fischteich Ja ab 1170 ? Ja ?
Dobritz Bewohnt Bewohnt Bewohnt Ja Ober und Untermühle Ja ab 1160 ? Ja ?
  Dieser Text ist eine vorübergehende Arbeitskopie des Artikels [Version Peter Hagendorf] und ist nicht Bestandteil des enzyklopädischen Bereichs der Wikipedia.

Der Text wurde am 14. März 2019 kopiert. Die Autoren des unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 stehenden Originaltextes sind in der Versionsgeschichte einsehbar.

Herkunft

Bearbeiten

Peter Hagendorfs genaues Geburtsdatum und der Geburtsort sind nicht bekannt. Es wird von Historikern aber davon ausgegangen, dass er aus der Gegend um Zerbst/Anhalt stammte.[1] Daraus und aus der Wortbedeutung des Familiennamens ergibt sich die Herkunft der Familie aus dem bei Nedlitz (Zerbst) im Hohen Fläming gelegenen Ort Hagendorf (Zerbst), einem Hagenhufendorf aus dem 13. Jahrhundert, welches zwischen dem 14. Jahrhundert und mindestens 1560 Wüstung gewesen war und erst ab 1680 als Rittergut wieder urkundlich erwähnt wurde.[2] Er lernte Lesen und Schreiben und war evangelisch.

Söldnerleben

Bearbeiten

Anfang der 1620er Jahre zog er nach Italien und verdingte sich als Söldner nahm er als Söldner am Dreißigjährigen Krieg teil. Seine für die damalige Zeit und Umstände ungewöhnlich gehobene Bildung ermöglichte Hagendorf, höhere Posten und Positionen einzunehmen als andere Rekruten. So wurde er aufgrund seiner Lese- und Schreibkenntnisse vorzugsweise in bürokratischen Bereichen und als militärrechtlicher Richter eingesetzt. Er hatte auch Kenntnisse in Latein, war aber kein Intellektueller.

Am 20./30. Mai 1627 heiratete er in Anna Stadler. Mit ihr bekam er vier Kinder von denen keines den Krieg überlebte. Seine erste Frau starb ebenso 1633. Am 23. Januar 1635 heiratete er in  Anna Maria Buchler. 

Den Westfälischen Frieden 1648 erlebte er in Memmingen. Im Jahr 1648 erwarb er von seinem Sold 12 Bögen feines Papier, das er mit derben Fäden zusammenband, um darauf seine Kriegserlebnisse aufzuschreiben.

Leben nach 1649

Bearbeiten
 
Peter Hagendorf, ein Soldat (farbig unterlegt) im Kirchenbuch von Görzke vom 9. Novemberjul. / 19. November 1649greg.
 
Todeseintrag im Kirchenbuch von Görzke vom 4. Februarjul. / 14. Februar 1679greg.

Am 4. Februarjul. / 14. Februar 1679greg. wurde in Görzke im Alter von 77 Jahren der alte M: Peter Hagen beerdigt. Der Historiker Hans Medick schließt aus der aktuell vorliegenden Datenlage, dass es sich bei dem genannten Beerdigungseintrag um den des Soldaten Peter Hagendorf handelt, der dort nachweislich im November 1649 seinen gleichnamigen Sohn taufen ließ. Indizien weisen darauf hin, so Medick, dass dieser Peter Hagendorf zum „Bürgermeister und Richter“ gewählt wurde.[3] Rückwärtsgerechnet käme somit das Geburtsjahr 1601 oder 1602 in Frage.


Nachkommen

Bearbeiten

Peter Hagendorf hatte in den zwei Ehen mit Anna Stadler und Anna Maria Büchler 10 Kinder. Von den Kindern aus erster Ehe überlebte keines den Krieg. Von den Kindern aus zweiter Ehe wurde der

  1. Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg – Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. 3. Auflage. Wallstein-Verlag, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3248-5, S. 113 ff.
  2. Gustav Hey, Karl Schulze: Die Siedlungen in Anhalt. Ortschaften und Wüstungen mit Erklärung ihrer Namen. Waisenhaus, Halle 1905.
  3. Marco von Müller: Peter Hagendorf kehrt heim; Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg – Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. Wallstein-Verlag, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3248-5, S. 118/119.