Wikimania-Blog 2019

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#1 Spielen mit Bildern

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Bei Wikipedia-Anlässen geht es ja vor allem darum, Neues kennenzulernen und zu lernen.

Zwei Themen, die mir wichtig sind, sind unter anderem Wikidata und Commons – und Structured Data als Verknüpfung.

Structured Data on Wikimedia Commons for GLAM-Wiki
Wie kann die Qualität von Commons verbessert werden? Es gibt zwar viele Kampagnen, um das Projekt mit neuen Bildern anzureichern. Aber oft ist die Qualität bei diesen Wettbewerben schlecht: Es fehlen Kategorien oder sogar Beschreibungen. Ein Versuch, hier Abhilfe zu schaffen, ist das ISA-Tool.

Mit einfachen Englisch-Kenntnissen kann hier Abhilfe geschaffen werden: einfach Structured Data und Beschreibungen ergänzen: People at Work across Africa

Ein anderes neues Projekt wurde im Tutorial: «Discovering and Analyzing Wikimedia Images» vorgestellt. Wird uns künstliche Intelligenz bald helfen, Bilder zu kategorisieren, indem die Inhalte automatisch erkannt werden? Eine nette Vorstellung.
--Lars (User:Albinfo) 10:56, 17. Aug. 2019 (CEST)

#2 Statistiken

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Ein Vortrag über die jüngste Benutzerumfrage (anfangs Juli), vorgestellt in Research/Characterizing Reader Behavior on Wikipedia, zeigte einige klare Tendenzen:

Unsere Leserschaft ist meistens sehr jung: rund die Hälfte ist unter 25 Jahre alt. In der deutschsprachigen Wikipedia haben wir zwar auch eine ältere Leserschaft, überdurchschnittlich viele Rentner, aber auch hier gibt es sehr viele sehr junge Leser. Wir schreiben Wikipedia also vor allem für Schüler und Studenten.

Männer lesen vor allem Biografien von Männern. Frauen-Biografien werden vor allem von Frauen gelesen.
--Lars (User:Albinfo)

#3 Schweiz inexistent oder: Wie erhalten wir Qualität in der Wikipedia?

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Organizational Gallery an der Wikimania 2019

An einer Leine hängen Plakate von den verschiedenen Chaptern und User Groups – Kurzpräsentationen. Über WMCH sind hier keine Informationen zu finden. Generell ist die Schweiz kaum vertreten in Stockholm. Eine Handvoll Wikipedianer ist auf eigene Kosten gereist, eine Chapter-Vertreterin ist vor Ort (im Vergleich zu angeblich 28 Vertretern von WMDE). Wie sinnvoll es ist, für eine solche Konferenz rund um die Welt zu reisen, kann durchaus diskutiert werden. Aber gerade wenn die Wikimania mal wieder in der Nähe stattfindet, ist es eine gute Chance, von dieser Gelegenheit zu profitieren.

Es ist unbestritten, dass man viel von Wikipedia-Konferenzen mitbringen kann. Es geht dabei nicht nur um den direkten Austausch und die Erweiterung des Netzwerks. Es gibt vor allem auch viel zu lernen: Das Wikimedia-Universum ist riesig – hier erfährt man, was alles in den verschiedenen Ecken des Universums geschieht, was irgendwo unter der Decke vibriert, was andere beschäftigt oder was man einfach noch nicht auf dem Radar hatte. Drei, vier Tage taucht man in die Wikipedia-Welt ein und saugt auf, soviel man kann.

Viele Teilnehmer berichteten, wie ihr Chapter früher von Unterstützung aus der Schweiz profitieren konnte. Viele drückten aber ihre Überraschung aus, dass sie schon länger niemanden mehr aus der Schweiz getroffen hätten. Auch für Chapter-Mitarbeiter wäre eine Wikimania auf dem gleichen Kontinent eine Gelegenheit, sich zu vernetzen und zu erfahren, wie andere mit den Themen umgehen, die einen ja auch beschäftigen: Bildung, Diversity und GLAM werden hier gross geschrieben.

Aber vor allem ist die Wikimania auch eine Möglichkeit für aktive Wikipedianer, neue Ideen zurückzubringen und Wege kennenzulernen, wie die Qualität der eigenen Arbeit und wie andere Artikel verbessert werden können. Mitunter ist eine Wikipedia-Konferenzteilnahme aber auch eine Motivation: Der Spirit auf diesen Veranstaltungen steckt an. Möglichst viele Leute sollten von diesem Feuer erfasst werden – mehr dazu später. Leider wird das in der Schweiz nicht gross unterstützt.
--Lars (User:Albinfo) 11:48, 18. Aug. 2019 (CEST)

#4 Atlas

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Wiki-Atlas: Rendering Wikipedia Content through Cartographic and Augmented Reality Mediums Ein neues Projekt, das in New York entwickelt wird: wiki-atlas.org, zeigt, wo es Wikipedia-Artikel gibt und wie häuffig sie gelsen werden. Ein nächster Schritt wäre. das ganz noch als AR in einem App zu präsentieren. Hübsche Idee – --Lars (User:Albinfo) 11:48, 18. Aug. 2019 (CEST)

#5 Schluss mit Qualität

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Wie angekündigt, wollte ich ja noch mehr zum Thema Qualität schreiben. Leider fehlt für How to measure a giant squid and other thoughts about Wikipedia’s quality jegliche Dokumentation: Präsentaiton fehlt, Etherpad wurde nur mit ein paar Wörtern gefüllt und der Live-Stream zeigt auch nichts. Mehr dzau hoffentlich später mal, wenn noch was auftauchen sollte.

Ein grosses Plus dieser Veranstaltung waren die Video-Übertragungen. Man kann ja nie alle Vorträge besuchen, und viele konnten ja überhaupt nicht teilnehmen. Es lohnt sich sicherlich, beim einen oder anderen nochmals reinzuschauen. --Lars (User:Albinfo) 00:06, 26. Aug. 2019 (CEST)


#6 Qualität an der Wikimania und in der Wikipedia

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Video von Frank Schulenburgs Präsentation

Weniger toll am Programm der Wikimania 2019 fand ich, dass das Thema Qualität recht kurz kam: Der Quality Space dauerte nur einen Tag. Dabei finde ich, sollte rund um Wikipedia eigentlich viel mehr von Qualität gesprochen werden – oft scheint hingegen Quantität im Vordergrund zu stehen. Um so mehr habe ich mich über den Vortrag How to measure a giant squid and other thoughts about Wikipedia’s quality von Frank Schulenburg gefreut, dessen Gedanken ich nochmals aufgreifen möchte (und der zwischenzeitlich auch gut dokumentiert ist):

Frank sagt, dass die Qualität der Wikipedia Hauptgrund für den Erfolg des Projekts ist (#1 Content quality has been a key factor for Wikipedia's success). Damit hat er sicherlich recht: Es wird zwar in der Öffentlichkeit viel gemotzt über die mangelnde Qualität der Wikipedia und in der Community viel gestritten, aber ohne eine gewisse Qualität wäre die Wikipedia nicht dort, wo sie heute ist. Gute Qualität in der Wikipedia wird oft als selbstverständlich betrachtet, weshalb schon kleine Fehler schnell von Journalisten aufgegriffen werden. Frank wiederholt, dass wir wohl schon recht viel richtig machen (#2 Don't panic. Given Wikipedia's enormous popularity it seems like we're getting more things right than wrong about quality). Wenn sich jemand über Fehler in der Wikipedia aufregt, dann ist es wohl Ausdruk der oben erwähnten Selbstverständlichkeit und Erwartungshaltung, dass so etwas nicht passieren darf. Qualitätsmängel sind also nicht die Regel, und Konsuliteren des Lexikons gehört zur täglichen Routine vieler Menschen da draussen.

Gemäss Frank dürfen wir deshalb nicht riskieren, das Vertrauen der Leser bezüglich Qualität zu verlieren. Ein weiterer Hinweis, dass wir uns bei unserer Arbeit vor allem auf Qualität konzentrieren sollten. Und für kleinere Wikipedia-Sprachen dürfte dies auch richtungsweisend sein bei der Arbeit: Nicht möglichst viele, sondern möglichst gute Artikel dürften langfristig zum Erfolg führen und eine Abwanderung der Leser zu grösseren Sprachen verhindern. Insofern ist es doch bedauernswert, dass WMF und die meisten Chapter bei der Beurteilung von Projekten meist quantitative Kriterien berücksichtigen.

Noch scheint die Wikipedia zu funktionieren, die Qualität ist ok und die meisten Probleme werden behoben. Andererseits ist Frank der Ansicht, dass gerade auch die hohen Qualitätsansprüche viele Neulinge vom Mitwirken abhalten (in diese Richtung: #3 Exaggerated requirements prohibit top quality content from emerging & #4 A contentious working atmosphere and a culture of reverting rather than fixing deter us from achieving the quality growth that our readers deserve). Wir müssen also Wege finden, den Menschen da draussen verständlich zu machen, dass man in der Wikipedia mitwirken kann, ohne eine Experte für ein Thema zu sein, der gleich komplette Abhandlungen zu noch nicht beschriebenen Themen verfassen kann. Und wir müssen Neulingen, die mit gutem Willen etwas in der Wikipedia verbessern wollen, ohne direkt alle Regeln zu kennen, guten Willen entgegenbringen: Ihnen helfen, indem wir erkennen, was sie ändern wollten, und dies im Rahmen der Richtlinien umsetzen anstatt einfach immer alles rückgängig zu machen, das nicht gerade perfekt ist. Frank stellte angesichts der vielen Reverts die Frage in den Raum, ob WP:GVGAA überhaupt noch in der Wikipedia gelebt wird.

Obwohl die Qualität der Wikipedia in den letzten Jahren eine erstaunliche Erfolgsgeschichte war, darf man Qualitätsverbesserungen nicht als selbstverständlich betrachten (#5 „Quality improves by itself“ is only half the trouth at best). Die Wikipedianer schreiben nur in denen Artikeln, die sie interessant finden, betont Frank. Ganz recht: Wohl niemand von uns würde jetzt wohl diesen Artikel ausbauen. Und viele Themen fristen ein Nischendasein, darunter zum Beispiel Unternehmensartikel. Insofern fordert Frank, dass es Anreize für Fachexperten braucht, damit sie in ihren Fachgebieten beitragen. Ähnliche Forderungen in diese Richtung habe ich in de Vergangenheit auch schon gestellt (siehe unten beim Beitrag 26).

Immer nur zu versuchen, möglichst viele neue Editoren zu gewinnen, die möglichst viele neue Artikel schreiben, ist ein veralteter Ansatz. Frank hebt auch hervor, dass es ein Irrglaube ist, jede und jeden zum Verdfassen von Wikipedia-Artikeln gewinnen zu können. Er ist der Ansicht, dass wir Wikipedianer eine kleine Gemeinschaft von schrulligen Menschen sind [frei übersetzt von mir], während die Mehrheit der Menschen wohl nie ein Interesse zeigen wird, langfristig in der Wikipedia mitzuwirken. Deshalb ist es nicht nur wichtig, die richtigen Leute anzusprechen, sondern auch die bestehenden Editoren „bei Laune“ zu halten (#7 There is no better way of ensuring Wikipedia's quality in the long run than keeping the existing producers and curators of content engaged and happy).

Qualität ist oft nicht einfach fassbar – der Umgang mit quantitativen Kriterien ist viel einfacher. Deshalb fordert Frank neue Methoden zur besseren Messerung der Qualität (#6 We need better tools and methods to measure content quality, even if certain aspects of quality are hard to quantify). Zwischenzeitlich gibt es aber schon zahlreiche Ansätze, die in diese Richtung zielen: Neben den von Frank erwähnten (quantitativen) Erfassung von Quellen in einem Artikel, gibt es heute auch schon zahlreiche Methoden zur Beurteilung von Texten, die zum Beispiel automatisch deren Verständlichkeit, Komplexität und Benutzerfreundlichkeit untersuchen. Aber hierfür bräuchten wir Editoren die Unterstützung von WMF und der Chapters.

Qualität hat viele Aspekte, wie Frank aufgezeigt hat. Und ich bin der Ansicht, dass Qualität bei vielen Überlegungen viel zu kurz kommt. Dringend sollten wir uns zusammen mit den Chaptern überlegen, wie wir die Qualität der Wikipedia verbessern können. Es gibt Tausende von Artikeln da drausen, die veraltet sind (Schätzungen variieren zwischen 25 und 33 %) – und täglich kommen neue hinzu. Wie können wir die Qualität langfristig sicherstellen? Wie können wir Mitarbeiter gewinnen, die deutlich zur Verbesserung der Qualität beitragen können? Wie können wir Qualität messen? Welche Tools braucht es, um die Wikipedianern beim Verbessern der Inhalte zu unterstützen? Und wie können wir die guten Mitwirkenden behalten? Viele Fragen – gerne kannst du auch deine Meinung äussern.
--Lars (User:Albinfo) 13:44, 1. Sep. 2019 (CEST)

#7 WikiCon vs. Wikimania

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Plakat an der Wikimania – wegweisend?
 
Wegweiser an der WikiCon
 
Wikimania-Trinkflasche

Als Organisator einer WikiCon kommt man natürlich nicht darum herum, einen Anlass wie die Wikimania mit der eigenen Veranstaltung zu vergleichen.

Die WikiCon 2018 in St. Gallen fand in einer Schule statt, die Wikimania 2019 auf einem Universitätsgelände. Die Voraussetzungen sind also nicht allzu unterschiedlich, auch wenn an der Wikimania fast drei Mal so viele Teilnehmer waren und das Gelände in Stockholm deutlich weitläufiger war.

Mit Teilnahmegebühren von $225 (resp. $175 für Frühbucher; ohne Pre-Conference) war die Wikimania deutlich teurer als die kostenlose WikiCon. Was hat man für all das Geld gekriegt?

Das Programm ist natürlich schwer zu vergleichen. Mit seinem Motto Nachhaltigkeitsziele hatte Stockholm natürlich ein grossartiges Thema, das sich als roter Faden durch die ganze Veranstaltung zog. Das zeigte sich in der Eröffnungsveranstaltung, in mancher Rede, in vielen Präsentationen. Das zusammengewürfelte WikiCon-Programm hatte hingegen keine übergeordnete Hand, die Themenschwerpunkte zu setzten vermochte.

An der Eröffnugnsveranstalter meinte einer der schwedischen Organisatoren, dass viele Teinehmer Angst gehabt hätten vor dem schwedischen Essen, dem schwedischen Wetter und dem angepassten Programmkonzept (zu Letzterem möchte ich mich hier nicht äussern). Das Wetter war tatsächlich durchzogen: Zwar kamen wir fast trocken durch und sahen auch immer wieder die Sonne – temperaturmässig war der Spätaugust in Stockholm aber frischer als der Oktober in St. Gallen. Aber dafür können die Organisatoren ja nicht viel.

Auf das Essen hatten sie aber Einfluss: In St. Gallen gab es verschiedenen Schweizer Spezialitäten (Käsefondue!) und Apéros. In Stockholm gab es mitunter auch – streitbare – schwedische Spezialitäten (Surströmming, Fika) und Drinks, aber mehrheitlich war das Essen durchzogen: Sandwichs am Freitagmittag, Sandwichs am Samstagmittag, Sandwichs am Sonntagmittag – immer die gleichen. Nur die Salate wechselten ab, aber davon hatte es nicht für alle genügend. Während manch ein Besucher in den Sandwichs das Fleisch vermisste, gab es am Sonntag-Abend nur eine (kalte) Fischspeise ohne Alternative für Vegetarier – lecker war der Fisch jedenfalls. Die Vielfalt und Qualität des Essens war in der Schweiz deutlich grösser. Dabei hätte es an der Uni auch Kantinen gehabt als Alternative zu den Sandwiches. Sicherlich erwartet niemand Gourmetküche. Aber etwas Abwechslung darf schon sein … Und ansonsten haben wir in Schweden immer sehr gut gegessen.

Zum Essen gehört aber auch etwas Gemütlichkeit. So was ist in Schulen und Universitäten meist nicht gross zu finden. In St. Gallen hatten wir den grossen Innenhof – ruhig und steinig, mit ein paar Bäumen. In Stockholm liegt die Uni in einem grossen Park: Der Blick ging über Wiesen. In St. Gallen hatten wir uns viel Mühe gegeben, die Schule in den Hintergrund zu drängen und für etwas Gemütlichkeit in den dunklen Gängen zu sorgen. Überall stellten wir gemütliche Sitzgelegenheiten hin, überdeckten den Schulkramsch und dekorierten. Und vor allem: Für jeden gab es einen Stuhl – niemand musste im Stehen essen. Der Norden ist ja bekannt für hyggelig – wir vermissten diesen Aspekt aber. In Stockholm war das Rumstehen beim Essen und auch sonst auf Dauer recht ungemütlich. Es hätte zwar wohl auch irgendwo Sitzgelegenheiten gehabt. Nur nicht dort, wo das Essen ausgegeben wurde und man sich traf. Auch die Austauschorte waren eben nicht dort, wo die Leute sich austauschten.

Generell war es an der Wikimania etwas schwierig, irgendetwas zu finden. Der Orientierungsplan war mangelhaft, Ausschilderung fehlte komplett. So irrten noch am letzten Tag Wikipedianer durch die Gänge auf der Suche nach Vortragsräumen. In St. Gallen haben wir mit viel Aufwand alles mit Schildern versehen, damit auch ja niemand umherirren muss.

Dazu diente auch das sorgfältig gestaltete WikiCon-Programmheft. Es sollte bei der Orientierung helfen. An der Wikimania 2019 gab es kein Programmheft – aus Umweltschutzgründen. Natürlich kann man das alles online studieren – aber das Ankreuzen von interessanten Veranstaltungen und so geht auf Papier eben doch einfacher. Viele hätten gerne ein Programm auf Papier gehabt, aber ausdrucken liess es sich auch nicht wirklich.

Dafür gab es in Stockholm eine schöne, grosse Thermos-Trinkflasche. Die ist natürlich viel edler und langlebiger als unsere WikiCon-Plastikflasche. Aber unser Budget liess solche Exrtavaganzen nicht zu – auch keine T-Shirts (das ich wohl wegen des pinken Aufdrucks nicht allzu oft tragen werde).

Extravagant waren auch die Abendveranstaltungen: Der Empfang am Freitag in der Stadthalle von Stockholm war schön, etwas kurz, es fehlten die Gastgeber. Die Party am Sonntag im Nordischen Museum war richtig toll – hätte noch viel länger dauern können. So eine richtige Party bräuchte es mal an einer WikiCon. Aber dafür die Teilnahmepreise erhöhen?

Die Wahl der Räumlichkeiten hat mich in Stockholm nicht überzeugt. Neben der grossen Aula Magna ware die meisten anderen Räume überfüllt und eher schlecht betreut: Das grelle Licht liess sich nicht dimmen und damit die Folien kaum lesen. Jede Türe knarrte. Es fehlte Hilfe bei technischen Problemen. Noch am zweiten Tag wurden laufend Tische rausgetragen und Stühle gesucht. Auf die Wahl der Räume hat man an einer Veranstaltung nur bedingt Einfluss – auf den Betrieb schon.

Schön war wohl das Hotel in Stockholm (wie auch die meisten Hotels in St. Gallen alles andere als einfach und günstig waren). Etwas weit weg vom Veranstaltungsort, aber dafür trafen sich dort am Abend alle Wikipedianer. Ein Hotel für alle ist vorteilhaft – und dort ging das Hacken, das Diskutieren, die Meet-ups, das Feiern weiter.

Eine perfekte Konferenz zu organisieren ist nicht möglich. Muss auch nicht sein. Die Wikimania war schön, intensiv, toller Austausch – was wir hoffentlich den Teilnehmern in St. Gallen auch bieten konnten. Die Wikimania war teuer. Und ihrem Umweltanspruch wurde sie auch nicht immer gerecht: kein Programmheft, aber Getränke aus Alu-Dosen, massige Flaschen für Trinkwasser als Alternative zum Mineralwasser und T-Shirts für alle. Schwierig, immer abzuwägen.
--Lars (User:Albinfo) 17:33, 1. Sep. 2019 (CEST)