Bartolomeo Passarotti

italienischer Maler

Bartolomeo Passarotti (* 28. Juni 1529 in Bologna; † 3. Juni 1592 in Rom) war ein italienischer Maler und Radierer der Renaissance.

Bartolomeo Passerotti, Selbstbildnis
Bartolomeo Passerotti, Madonna del silenzio, Privatsammlung.

1551 ging Passarotti von seinem Geburtsort nach Rom. Hier arbeitete er bei Taddeo Zuccari und Giacomo Barozzi da Vignola. Nach Bologna kehrte er 1565 zurück und eröffnete seine eigene Werkstatt. Er wurde Anhänger der venezianischen Schule, die im Gegensatz zum florentinischen Manierismus die Farben betonte. Als Lehrer von Agostino Carracci malte Passarotti vor allem Porträts und Stillleben, aber auch Werke zu religiösen Themen, die in bedeutenden Kirchen Bolognas zu sehen sind. In seinen Porträts deuten sich bereits die Merkmale eines künstlerischen Neubeginns, einer neuen Gesamtauffassung des Porträts an, die dennoch den in der Kunst der Renaissance entwickelten Traditionen treu bleibt.[1] Künstlerisch beeinflusst wurde er von Antonio da Correggio und Parmigianino. Passarotti wird als der bedeutendste Porträtist Bolognas gegen Ende des 16. Jahrhunderts angesehen, der in seinen Werken eine reizvolle farbige Behandlung mit einer sehr lebendigen Charakterisierungskunst verbindet.[2]

Die Innovationsleistung des Malers, der auch anatomische Zeichnungen[3] anfertigte, besteht darüber hinaus darin, mit frühen Genreszenen wie der berühmten Allegra Compagnia, den Fisch- und Fleischverkäufern einen bedeutenden Beitrag zur Entstehung und Etablierung der Genremalerei in Italien geleistet zu haben.[4][5]

Werke (Auswahl)

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Literatur

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B. Passarotti: Auffindung des wahren Kreuzes (Detail) um 1585–1589. Chiesa Collegiata di Santa Maria Maggiore, Pieve di Cento (Bologna)

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Angela Ghirardi, Bartolomeo Passerotti. Pittore (1529-1592) Catalogo generale, Rimini, Luisè Editore, 1990, ISBN 88-8505-053-0
  • Severin Josef Hansbauer: Das oberitelienische Familienporträt in der Kunst der Renaissance: Studien zu den Anfängen, zur Verbreitung und Bedeutung einer Bildnisgattung. Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 2004
  • Corinna Höper: Bartolomeo Passarotti (1529-1592) (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 12). 2 Bände. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1987. ISBN 978-3-88462-911-6
  • Jürgen Müller, Das Geheimnis der unsichtbaren Schwelle. Bartolomeo Passerottis Allegra compagnia als Gemeinschaft von Toren, in: Kunstchronik 75/4 (2022), S. 182–199.
  • Ilan Rachum: Enzyklopädie der Renaissance. Atlantis-Verlag 1991. ISBN 978-3-7611-0725-6
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Commons: Bartolomeo Passerotti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Severin Josef Hansbauer, Das oberitelienische Familienporträt in der Kunst der Renaissance, S. 260.
  2. Severin Josef Hansbauer, Das oberitelienische Familienporträt in der Kunst der Renaissance, S. 241.
  3. Vgl. etwa Gustav Steiner: Aerzte und Wundaerzte, Chirurgenzunft und medizinische Fakultät in Basel. In: Basler Jahrbuch. 1954, S. 179–209, hier: S. 193.
  4. Corinna Höper: Bartolomeo Passarotti (1529-1592). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1987.
  5. Jürgen Müller: Das Geheimnis der unsichtbaren Schwelle. Bartolomeo Passerottis Allegra compagnia als Gemeinschaft von Toren. In: Kunstchronik. Band 75, Nr. 4, 2022, S. 182–199.