Avord

französische Gemeinde im Département Cher

Avord [avɔʁ] ist eine französische Gemeinde mit 2833 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Cher in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehört zum Kanton Avord und zum Gemeindeverband Communauté de communes La Septaine.

Avord
Avord (Frankreich)
Avord (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Centre-Val de Loire
Département (Nr.) Cher (18)
Arrondissement Bourges
Kanton Avord
Gemeindeverband La Septaine
Koordinaten 47° 2′ N, 2° 39′ OKoordinaten: 47° 2′ N, 2° 39′ O
Höhe 147–196 m
Fläche 27,98 km²
Einwohner 2.833 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 101 Einw./km²
Postleitzahl 18520
INSEE-Code
Website www.ville-avord.fr

Geografie

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Avord liegt im Berry an der Yèvre, 20 Kilometer südöstlich von Bourges und 7,8 Kilometer südwestlich des Kantonshauptorts Baugy, zwischen den Nachbargemeinden Farges-en-Septaine im Nordwesten und Jussy-Champagne im Süden[1].

Geschichte

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In alten Urkunden hieß Avord noch „Vor“ (1064), 1123 war es schon „Avor“, 1219 „Avorz“, dann „Avour“ (1409) und seit 1507 „Avord“.

Internierung deutscher Emigranten

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Trotz bestehender gesetzlicher Grundlagen waren in Frankreich lebende deutsche Emigranten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht verfolgt und auch nicht interniert worden. Das änderte sich mit Frankreichs Kriegseintritt am 3. September 1939, der am 5. September die Aufforderung an alle männlichen deutschen Staatsangehörigen zwischen 17 und 50 Jahren folgte, sich unverzüglich an Sammelpunkten einzufinden.

Für die in Paris lebenden Emigranten war das Stade de Colombes einer der zentralen Sammelpunkte, von denen aus dann um die Mitte des Monats September herum die Verlegung der Internierten in Lager in ländlicheren Regionen erfolgte. Im Zuge dieser Entwicklung trafen am Nachmittag des 16. Septembers 1939 600 Männern am Bahnhof von Vierzon ein. 400 von ihnen marschierten in das dortige Lager Camp Sourioux, 200 wurden nach Avord verbracht.[2] France Archives, das französische Nationalarchiv, nennt für den 15. Januar 1940 Avord weiterhin als einen der Internierungsorte für Deutsche im Département Cher.[3] Wie lange das Lager bestand, ist nicht belegt.

Bevölkerungsentwicklung

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Anzahl Einwohner
(Quelle: [4])
Jahr 1793180018721906193119361946195419621968198220062016
Einwohner 3703074525025801.0191.0022.0071.9082.1322.4922.6462.606
 
Romanische Kirche Saint-Hugues

2006 hatte Avord siebenmal so viele Einwohner wie 1793. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1931 und 1936 sowie zwischen 1946 und 1954 sprunghaft an.

Das Wappen ist durch einen horizontalen weißen (silbernen) Wellenbalken geteilt. Im oberen Teil ist auf blauem Grund ein griechisches Kreuz zu sehen auf dem in einem Kreis ein Lamm mit Fahne dargestellt ist. Das Griechische Kreuz findet sich auch im Giebel der Kirche. Das Lamm im Wappen hat allerdings nicht nur religiöse Bezüge, sondern erinnert zugleich an die Zeit der Schafzüchter. Im unteren grünen Feld sind zwei goldene Flügel abgebildet, die auf die Luftwaffenbasis in der Nähe des Ortes hinweisen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Avord

Ein bedeutender Erwerbszweig in Avord ist die Landwirtschaft, vor allem der Anbau von Getreide. Um 1900 gab es noch viele Schafzüchter in Avord, aber sie sind bis heute praktisch verschwunden.

Im Nordwesten der Gemeinde, teilweise auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Farges-en-Septaine, befindet sich mit der Base aérienne 702 Avord der zweitgrößte Luftwaffenbasis der französischen Luftstreitkräfte.

Der Bahnhof Avord liegt an der elektrifizierten Eisenbahnstrecke von Vierzon nach Saincaize, einer Teilstrecke der Verbindung NantesLyon. Er wird aktuell von Zügen des TER Centre-Val de Loire, einer Untergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF, bedient.

Städtepartnerschaften

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Seit 1977 besteht eine Städtepartnerschaft mit Aindling in Bayern, seit 2009 mit der belgischen Gemeinde Beauvechain.

Persönlichkeiten

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Hier wurde 1880 als Tochter eines Hauptmanns Élisabeth Catez geboren, die spätere heilige Karmelitin und Mystikerin Elisabeth von der Dreifaltigkeit (1880–1906).[6]

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Cher. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-088-4, S. 111–113.
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Commons: Avord – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. La ville d'Avord. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 19. März 2024 (französisch).
  2. Ville de Vierzon: Le camp Sourioux, 23. September 2022 (Der Artikel erscheint auf der offiziellen Webseite der Stadt Vierzon.)
  3. France Archives – Portail National des Archives: Etranger (1) , internement administratif (2) sur le territoire du Cher
  4. Avord auf Cassini.ehess.fr (französisch)
  5. http://www.cnvvf.fr/site/index.php?page=1&idpt=18 (Link nicht abrufbar)
  6. Chronologie Élisabeth de la Trinité (Memento vom 23. April 2012 im Internet Archive)