Aubach (Sendelbach)

Nebenfluss des Sendelbachs

Der Aubach ist ein Bach in Oberfranken in den Flusssystemen von Mistel und Rotem Main, der in Bayreuth von links und Süden in den Sendelbach mündet.

Aubach
Alter Name des Oberlaufs: Aubächel
Blick bachaufwärts auf die Mündung des Finsterweihergrabens (von rechts hinten) in den Aubach (von links hinten)

Blick bachaufwärts auf die Mündung des Finsterweihergrabens (von rechts hinten) in den Aubach (von links hinten)

Daten
Lage Obermainisches Hügelland

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Sendelbach → Mistel → Roter Main → Main → Rhein → Nordsee
Quelle ca. 0,8 km südöstlich von Rödensdorf am Nordostfuß des Sophienbergs bei Bayreuth
49° 53′ 31″ N, 11° 33′ 37″ O
Quellhöhe ca. 495 m ü. NN
Mündung 400 m unterhalb des Röhrensees von links in den SendelbachKoordinaten: 49° 56′ 15″ N, 11° 34′ 35″ O
49° 56′ 15″ N, 11° 34′ 35″ O
Mündungshöhe ca. 340 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 155 m
Sohlgefälle ca. 22 ‰
Länge rund 7,2 km
Einzugsgebiet 8,8 km²[1]

Der Aubach darf nicht mit dem Oberlauf des Tappert verwechselt werden, der von seinem Quellgebiet bis Thiergarten in den anliegenden Orten ebenfalls Aubach genannt wird.

Auf einer Karte aus dem 19. Jahrhundert ist der Aubach als „Aubächel“ bezeichnet.[2]

Geographie

Bearbeiten
 
Aubach im Tierpark Röhrensee
 
Südlicher Teil des Röhrensees (ehemaliger Cunoweiher)
 
Weiher in Karolinenreuth

Der Aubach entspringt unweit von Rödensdorf knapp südlich der Stadtgrenze von Bayreuth am Nordostfuß des Sophienbergs auf etwa 495 m ü. NN. Er fließt zunächst in nordöstlicher Richtung und erreicht schon kurz unterhalb der Quelle das heutige Stadtgebiet. Die Bebauung des Stadtteils Destuben meidet die Tallage wegen der Hochwassergefahr im Frühjahr, im Sommer führt der Bach dort aber nur spärlich Wasser. Östlich von Destuben wurde 2017 zum nahen Tappert ein Überleiter angelegt. Im Fall eines Hochwassers kann über ihn Wasser zu dessen Rückhaltebecken bei Oberkonnersreuth abfließen.[3]

In Karolinenreuth erhält der Aubach aus einem künstlichen Weiher im Sommer mehr Wasser als er selbst führt. Beim Stadtteil Hohlmühle wendet er sich in Richtung Nordwesten, auch dort kommt Wasser aus einem Weiherabfluss. Das anschließende Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes südlich der gleichnamigen Kleingartenanlage unterquerte er früher weitgehend in einem geschlossenen Kanal.[4] Von den Straßenunterführungen abgesehen ist dieser wieder geöffnet und der Bachlauf in diesem Bereich renaturiert. Die beiden aus Sandstein gemauerten Kanalöffnungen südlich der Universitätsstraße und später westlich der Straße Schwedenbrücke blieben aber erhalten. Der Bach verläuft dort zunächst auf einem kurzen Stück von Süd nach Nord im Ökologisch-Botanischen Garten und mündet in ein Rückstaubecken. Aus diesem fließt er nach Nordwesten ab, verlässt das umzäunte Areal und läuft längs des Kleingartengeländes Exerzierplatz am rechten Ufer durch eine Wiese. Dort befand sich einst der markgräfliche Neue Weiher, dessen Damm, über den heute die Straße Schwedenbrücke verläuft, 1457 geschüttet wurde. Dieser Damm riss im Laufe der Jahrhunderte mehrere Male, was bachabwärts – vor allem im Stadtteil Moritzhöfen – schwere Schäden verursachte. 1811 wurde der Weiher zum öffentlichen Verkauf ausgeschrieben, in der Folge trockengelegt und urbar gemacht.[5]

Hinter der Kanalmündung westlich des alten Damms durchquert er in einem befestigten Bett Gärten der Kleingartenanlage Schwedenbrücke, danach speist er mit einem Abzweig einen weiteren Teich. An der Einmündung des von Süden her zulaufenden Finsterweihergrabens (auch als Finsterer Weihergraben bezeichnet) schwenkt er nach Norden und fließt im Röhrenseepark durch das C’est-bon-Tal[6] in den Röhrensee. Dieser vom Aubach gespeiste, etwa 123 ha große Stausee ist das größte stehende Gewässer der Stadt. Der Röhrenweiher, einer seiner beiden Vorläufer, ist schon im Jahr 1611 als Lager für hölzerne Wasserrohre („Deichel“) nachweisbar. Heute ist der See mit seinem umgebenden Park, einer Kahnvermietung, frei zugänglichen Tiergehegen, einem Biergarten und einer großen „generationenübergreifenden Spielanlage“ ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Am Nordende verläuft er über ein Wehr aus dem Röhrensee und fließt zunächst gut 300 Meter offen und von einer Baumgalerie begleitet nordostwärts. Kurz vor dem Wittelsbacherring verschwindet er in einem unterirdischen Zulaufstutzen und mündet darin weniger als 100 Meter weiter auf der anderen Seite der Straße von links in den Sendelbach, der dort seit dem Bau des Wittelsbacherrings in einem geschlossenen Kanal verläuft.

Einzugsgebiet

Bearbeiten

Das Einzugsgebiet des Aubachs ist etwa 8,8 km² groß. Seine Südspitze mit dem etwas über 590 m ü. NHN erreichenden höchsten Punkt liegt auf dem Sophienberg, seine Nordspitze fast 6 km davon entfernt an der Mündung in Bayreuth; dazwischen weitet es sich drachenförmig zu einer Breite von etwa 3 km auf.

Ein kleiner Bereich um die Südspitze liegt gerade noch im Schwarzjura, nach einer schmalen Übergangszone im Feuerletten (Trossingen-Formation), die dicht an der südwestlichen Wasserscheide verläuft, liegt der weit überwiegende Teil des Einzugsgebietes im Sandsteinkeuper. Entlang der Lias-Keuper-Grenze zeiht sich eine Störung entlang.[7]

Flusssystem Mistel

Bearbeiten

Trockenfall

Bearbeiten

Im Sommer 2019 führten einige Abschnitte des Aubachs aufgrund der anhaltenden Trockenheit kein Wasser mehr.[8]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Einzugsgebiet grob abgemessen auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Herbert Popp: Bayreuth - neu entdeckt, S. 65.
  3. Stille Reserve für stille Gewässer in: Nordbayerischer Kurier vom 5. April 2017, S. 10.
  4. Kurt Herterich: Südliches Bayreuth, S. 72.
  5. Walter Bartl: Der Studentenwald als Teichlandschaft In: Heimatkurier 4/2003 des Nordbayerischen Kuriers, S. 19 f.
  6. Kurt Herterich: Südliches Bayreuth, S. 85.
  7. Geologie nach dem Layer Geologische Karte von Bayern 1:500.000 auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  8. Extreme Trockenheit lässt Bäche versiegen in: Nordbayerischer Kurier vom 3. September 2019, S. 17.