Archibald Joseph Cronin

schottischer Arzt und Schriftsteller

Archibald Joseph Cronin (* 19. Juli 1896 in Cardross, Schottland; † 6. Januar 1981 in Glion, Schweiz) war ein schottischer Arzt und Schriftsteller. Einige seiner Romane wurden Welterfolge. Spannendes Geschehen, lebensnahe Charaktere und ausgeprägte Sozialkritik kennzeichnen sein Erzählen. In seiner Autobiographie Abenteuer in zwei Welten bekennt er sich zudem unmissverständlich zum christlichen Glauben.[1] Cronin steht in der Tradition des Bildungsromans und bedient sich der Techniken des viktorianischen Romanrealismus.

A. J. Cronin (1931)

Archibald Joseph Cronin wurde als einziges Kind von Patrick Cronin und dessen Ehefrau Jessie Montgomerie geboren. Später besuchte er die Dumbarton Academy und gewann mehrere Schreibwettbewerbe. Für seine hervorragenden Leistungen wurde ihm ein Stipendium der Medizin an der Universität Glasgow gewährt. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau, Agnes Mary Gibson, kennen, die – wie er – Medizin studierte.

Cronin arbeitete zunächst in verschiedenen Krankenhäusern, als Schiffsarzt und während des Ersten Weltkriegs als Chirurg in Diensten der britischen Armee. Nach dem Krieg praktizierte er in einem Bergwerksdistrikt in Südwales. Erfahrungen aus dieser Tätigkeit flossen später in seine Romane The Stars Look Down (1935) und The Citadel (1937) ein. Später zog er nach London und führte eine gut gehende Praxis in der Harley Street. Cronin haderte jedoch mit seinen profanen, auf Gewinn und Eigennutz gerichteten Begierden, wie er in seiner Autobiographie darlegt. Während eines Urlaubsaufenthalts im schottischen Hochland verfasste er seinen ersten Roman, Hatter’s Castle (1930), der auf Anhieb ein Erfolg wurde.[2]

In den 30er Jahren übersiedelte Cronin mit seiner Ehefrau und seinen drei Söhnen in die USA und ließ sich in New Canaan, Connecticut, nieder. In späteren Jahren kehrte er wieder nach Europa zurück und lebte in den letzten 25 Jahren in der Schweiz.

A.J. Cronin starb im Alter von 84 Jahren und wurde in La Tour-de-Peilz bestattet, wo sein Grab noch immer besteht.

Sein Sohn Vincent Cronin hat ebenfalls Bücher publiziert, vor allem Biografien und Werke zur Geschichte Frankreichs.

Künstlerisches Schaffen

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Cronin wurde vor allem bekannt durch The Stars Look Down (1935), einen Bergarbeiterroman mit scharfen Angriffen gegen den Eigennutz der Grubenbesitzer.

Werke (in Auswahl)

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Erzählungen, Romane

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  • Hatter’s Castle, 1930 (dt. Der Tyrann; auch James Brodie, der Hutmacher und sein Schloss)
  • Three Loves, 1932 (dt. Lucy Moore; auch Drei Lieben)
  • Grand Canary, 1933 (dt. Das Haus der Schwäne)
  • The Stars Look Down, 1935 (dt. Die Sterne blicken herab)
  • The Citadel, 1937 (dt. Die Zitadelle)
  • Lady with Carnations, 1939
  • Vigil in the Night, 1940 (dt. Die Schicksalsnacht)
  • The Keys of the Kingdom, 1942 (dt. Die Schlüssel zum Königreich)
  • The Green Years, 1944 (dt. Die grünen Jahre)
  • The Adventures of a Black Bag, 1946 (dt. Der neue Assistent)
  • Shannon’s Way, 1948 (dt. Dr. Shannon’s Weg)
  • The Spanish Gardener, 1950 (dt. Der spanische Gärtner)
  • Kaleidoscope in „K“, 1950 (dt. Kaleidoskop in „K“)
  • Beyond This Place, 1953 (dt. Hinter diesen Mauern)
  • Crusaders’s Tomb, 1956 (dt. Später Sieg)
  • The Valorous Years, 1958 (dt. Die Bewährung)
  • The Northern Light, 1958 (dt. Das Licht)
  • The Innkeeper’s Wife, 1958 (dt. Weihnachtsgeschichte; auch Die Frau des Wirts)
  • The Native Doctor; auch An Apple in Eden, 1959 (dt. Doktor Murrays Auftrag)
  • The Judas Tree, 1961 (dt. Der Judasbaum)
  • A Song of Sixpence, 1964 (dt. Geh auf den Markt; auch Bunter Vogel Sehnsucht)
  • A Pocketful of Rye, 1969 (dt. Kinderarzt Dr. Carroll)
  • Enchanted Snow, 1971 (dt. Ein Professor aus Heidelberg)
  • Desmonde, 1975; auch The Minstrel Boy, 1975 (dt. Die Frauen meines Freundes)
  • Gracie Lindsay, 1978 (dt. Damals im Hochland)
  • Doctor Finlay of Tannochbrae, 1978 (dt. Ein Held im Schatten)

Theaterstücke

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  • Jupiter Laughs, 1940

Autobiografie

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  • Adventures in Two Worlds. 1952.
    • deutsch: Abenteuer in zwei Welten. Mein Leben als Arzt und Schriftsteller. Übertragen aus dem Englischen von Alexandra Brun. Ungekürzte Sonderausgabe. Eduard Kaiser, [Klagenfurt] [1964], DNB 450847217 (Lizenz des Scherz Verlages, Bern).

Verfilmungen

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Hörspiele

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Sprecher:

Erstsendung: 30. Juli 1957 | 76:10 Minuten

Literatur

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  • Dale Salwak: A. J. Cronin (= Twayne’s English authors series. Band 398). Twayne, Boston 1985, ISBN 0-8057-6884-X.
  • Dale Salwak: A. J. Cronin. A reference guide. Hall, Boston, Mass. 1983, ISBN 0-8161-8595-6.
  • Alan Davies: A. J. Cronin. The man who created Dr Finlay. Alma Books, Richmond 2011, ISBN 978-1-8468-8112-1.
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Einzelnachweise

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  1. Zur Frage, womit sich die Menschheit das Grauen des Zweiten Weltkrieges zugezogen habe, verwirft Cronin die bekannten Erklärungen ökonomischer oder psychologischer Natur. Für ihn ist des Menschen Abfall von Gott verantwortlich (S. 283). Wut auf Gott ist unangebracht; wir sind selber schuld (S. 288). Ein Trost für alle, die nicht oder noch nicht an Gott glauben: Gott seinerseits glaubt an uns (S. 317). Belegstellen nach der von Alexandra Brun übersetzten ungekürzten Sonderausgabe o. J. aus dem Eduard Kaiser Verlag (siehe Abschnitt Autobiografie).
  2. Laut Cronins Autobiographie (Ausgabe Eduard Kaiser Verlag, S. 259) wurde der Erstling (bis 1952) in 21 Sprachen übersetzt und mindestens drei Millionen Mal verkauft (siehe Abschnitt Autobiografie).