Angelica Ammar

deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin

Angelica Ammar (* 22. April 1972 in München) ist eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin.

Angelica Ammar wuchs in München auf. Nach einem Aufenthalt in Ghana studierte sie Romanistik und Ethnologie in München, Madrid und Paris. Von 1997 bis 2007 lebte sie in Paris, wo sie nach dem Studium zunächst im Korrepospondentenbüro des ZDF und ab 2001 als freie Autorin und Übersetzerin arbeitete. 2007 zog sie nach Barcelona, wo 2008 ihr Sohn Chano zur Welt kam, Sohn des spanischen Schriftstellers Javier Salinas.[1]

2001 trat Angelica Ammar erstmals mit Kurzgeschichten als Schriftstellerin in Erscheinung. Danach arbeitete sie an ihrem ersten Roman. Sie besuchte das textwerk-Autorenseminar des Literaturhauses München und nahm 2003 an der »Autorenwerkstatt Prosa« des LCB teil, die von der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur gefördert wurde.[2] 2006 erschien ihr Debütroman Tolmedo beim Ammann Verlag. In dessen Mittelpunkt steht eine junge Ethnologiestudentin, die in Paris an ihrer Doktorarbeit arbeitet, mit ihrem Geliebten zusammenlebt und sich an frühere Beziehungen erinnert. Für dieses Werk erhielt Angelica Ammar den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung. 2010 war Angelica Ammar Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds und veröffentlichte beim Nagel & Kimche Verlag ihren zweiten Roman, Die Zeit der grünen Mandeln. Er handelt von einer jungen Tunesierin in der Zeit nach der Unabhängigkeit, die ihren Weg zwischen Tradition und Moderne sucht.

Angelica Ammar arbeitet als Übersetzerin aus dem Spanischen (und gelegentlich Französischen) ins Deutsche. Sie übersetzte unter anderem Werke von Gioconda Belli, Eduardo Galeano, Felisberto Hernández, Mario Vargas Llosa, Guillermo Martínez, Sergio Pitol und Horacio Quiroga. 2019 wurden die Autorin Fernanda Melchor und Angelica Ammar, die Melchors Roman Saison der Wirbelstürme aus dem mexikanischen Spanisch übertragen hatte, mit dem Internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Jurymitglied Robin Detje lobte in seiner Laudatio Ammars Übersetzung als eine „ungeheure Leistung“. Die Herausforderungen des Originals habe sie „mit großer Eleganz“ bewältigt und „einen Wort- und Bedeutungsteppich ausgebreitet, dem wir lesend immer vertrauen können und dessen Festigkeit nie nachlässt.“[3]

Übersetzungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Angelica Ammar In: Literaturport. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  2. Finissage der Autorenwerkstatt: Prosa 2003 lcb.de. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  3. Internationaler Literaturpreis 2019 hkw.de. Abgerufen am 9. Oktober 2020.