Alexander Wassiljewitsch Galizki

russischer Schachkomponist

Alexander Wassiljewitsch Galizki (früher geschrieben Galitzki) (russisch Александр Васильевич Галицкий; * 21. Februar 1863, Russkije krai (Gouvernement Wjatka);[1]18. November 1921 in Saratow) war ein russischer Landarzt und Schachkomponist.

Alexander Galizki

Schachkomposition

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Galizki gehört zu den Klassikern der russischen Schachkomposition. 1886 begann er mit der Komposition von Schachaufgaben und nahm erstmals an einem Kompositionswettbewerb der Zeitschrift Raduga teil. In seiner Laufbahn veröffentlichte er mehr als 1900 Aufgaben,[2] über 1000 blieben unveröffentlicht. Hauptsächlich komponierte er Drei- und Mehrzüger.

Galizki schätzte die Schönheit des reinen Mattbildes und erkannte auch die Wichtigkeit eines interessanten Spiels beider Seiten, des Schlüsselzuges und der natürlichen Anordnung der Figuren auf dem Schachbrett. Er strebte nicht nach Turniererfolgen. Insgesamt 30 Arbeiten des Meisters erhielten Auszeichnungen, 10 von ihnen erste Preise.

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich seine Aufgaben mit wenigen Figuren. Nachfolgend eine seiner reichlich 200 Miniaturen.

Alexander Galizki
Magyar Sakkújság, 1912
  a b c d e f g h  
8                 8
7                 7
6                 6
5                 5
4                 4
3                 3
2                 2
1                 1
  a b c d e f g h  
Matt in acht Zügen




Lösung:

1. Ke3–f4 Ein Gib-und-Nimm-Schlüsselzug, dem König wird das Fluchtfeld e5 genommen, aber dafür d4 gegeben. Kd5–d4
2. Sa7–c8 Kd4–d5
3. Sc8–e7+ Kd5–d4
4. Se7–g6 Kd4–d5
5. Sg6–e5 Kd5–d4
6. Se5–d3 Kd4–d5
7. Sd3–b4+ Kd5–d4
8. c2–c3 Idealmatt

Der Autor

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Alexander Galizki

Als seine Hauptaufgabe sah Galizki die Popularisierung seiner geliebten Kunst an, die Suche nach der Wahrheit in der sich gerade zu entwickeln beginnenden Schachkomposition.

Die theoretischen Arbeiten Alexander Galizkis zur Schachkomposition sind bis in die heutige Zeit aktuell. Im Beitrag Grundlagen der Kunst der Schachaufgaben schrieb Alexander Galizki:

„Erste Voraussetzung für eine Aufgabe ist die Existenz einer scharfsinnigen Idee, die entweder aus dem Mattbild oder aus den Zügen der weißen und schwarzen Figuren bestehen kann. Wie für Kunstwerke ist für Aufgaben das Vorhandensein einer guten Idee unzureichend, ein reichhaltiger Inhalt ist notwendig, um diesen Inhalt in einer künstlerischen Form zu verkörpern, das heißt, er sollte im hinreichenden Maße klar und prägnant ausgedrückt werden, damit die der Aufgabe zu Grunde liegende Idee in ihr eine dominierende Bedeutung erhält.“

Der Schach-Heine

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Aus Galizkis Werken kann man Anschauungsmaterial zusammenstellen und die gesamte Geschichte der Entstehung und Entwicklung der Schachaufgabe verfolgen. Jede seiner Aufgaben enthält eine paradoxe, originelle Idee dargestellt in ökonomischer, idealer Form.

Der schwedische Komponist Johan Ros nannte Alexander Galizki den Schach-Heine und dieser Meinung schlossen sich die Schachkomponisten in aller Welt an. Erhaben und poetisch wird auf diese Weise an den großen Magier und Zauberer der Schachkomposition Alexander Wassiljewitsch Galizki erinnert.

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Einzelnachweise

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  1. Kyrylo Wolodymyrowytsch Urussow, Jewgen Wassylowytsch Fomitschow: Aleksandr Galizki - Schachmatny Gejne. Teil 1, Poltawa 2010, ISBN 978-966-8036-57-6, S. 7 (russisch)
  2. Jakow Georgijewitsch Wladimirow: Mnogochodowyje sadatschi. Anthologie der Schachkomposition Russlands des 19. und 20. Jahrhunderts, Teil III. Moskau 2008, ISBN 978-966-8419-47-8, S. 151 (russisch)