Al Ferrier

amerikanischer Musiker

Alfous Glenn „Al“ Ferrier, Sr. (* 19. August 1934 in Olla, Louisiana; † 6. Januar 2015 in Natchitoches, Louisiana) war ein US-amerikanischer Country-, Cajun- und Rockabilly-Musiker. Sein Beiname ist „The Cajun Rockabilly“, da seine Musik eine Mischung aus Country, Cajun-Musik, einen von Carl Perkins beeinflusster Rockabilly sowie Swamp Blues darstellt.

Kindheit und Jugend

Bearbeiten

In seiner Kindheit interessierte sich Al Ferrier schon früh für Grandpa Jones, der damals Mitglied der Grand Ole Opry war. Mit elf Jahren begann er Gitarre zu spielen und begleitete Bruder Warren, der Fiddle spielte. Ferriers Eltern waren ebenfalls sehr musikalisch, denn sein Vater spielte Fiddle und seine Mutter Gitarre. Mit Vater und Mutter besuchte er die lokalen Barn Dances, auf denen er auch auftrat. Mit 13 verließ er die Schule ohne Abschluss, um in einem Sägewerk zu arbeiten.

Karriere

Bearbeiten

Zusammen mit seinen Brüdern Warren und Brian begann er seinen Tag um fünf Uhr morgens, um im regionalen Radio in Alexandria aufzutreten, danach gingen sie ins Sägewerk und arbeiteten bis abends dort weiter. Er verließ Louisiana für 18 Monate und lebte in Gaston, Alabama, kehrte aber wieder in seinen Heimatstaat zurück. In Gaston trat er erstmals in einer überregionalen Radiosendung auf, im WGWD Midway Jamboree. Während eines Stromausfalls im Sägewerk ging Ferrier nach Hause und schrieb seinen ersten Song, Let’s Go Boppin‘ Tonight. Ferrier spielte kurz danach dem Plattenlabel-Besitzer Eddie Shuler vor, der ihn unter Vertrag nahm.

 
Seventy-Six Dollars a Week, 1970

Ferrier gründete zusammen mit seinen beiden Brüdern die Band The Boppin‘ Hillbillies. Ihre erste Session fand im Frühjahr 1955 statt, bei der der Song No No Baby eingespielt wurde. Dieser erschien als erste Single im April 1956. Zur selben Zeit absolvierten Ferrier und seine Band eine Reihe von Auftritten in der weithin hörbaren KWKH Louisiana Hayride, wo Ferrier den jungen Elvis Presley kennenlernte. Presley hörte Ferriers Song Let’s Go Boppin‘ Tonight und wollte ihn zu seinem Produzenten Sam Phillips schicken; Ferrier verweigerte jedoch seine Zustimmung. Er bereute dies später und sagte dazu: „That’s one big mistake I made by not leting Elvis recording it.“[1]

In den folgenden Jahren spielte Ferrier bei verschiedenen Labels Platten ein, unter anderem bei Rocko, Zynn und Nashboro Records.

1980 erhielt Ferrier vom Bürgermeister von Natchitoches City eine Auszeichnung für 25 Jahre im Musikgeschäft. Nachdem sein Bruder Bryan gestorben war, brachen die Boppin‘ Hillbillies auseinander. Ferrier gründete jedoch eine neue Band und setzte seine Karriere fort. Er trat unter anderem beim New Orleans Jazz and Heritage Festival auf und spielte neue Alben ein. 1996 wechselte Ferrier zum Gospel und veröffentlichte das Album Help Me Keep the Faith.

Diskografie

Bearbeiten
Jahr Titel Plattenfirma
1956 No No Baby / I’ll Never Do Any Wrong Goldband Records
1956 My Baby Done Gone Away / It’s Too Late Now Goldband Records
1957 I’m The Man / Hey Baby Excello Records
1958 Let’s Go Boppin’ Tonight / What Is That Thing Called Love? Goldband Records
1959 Kiss Me Baby / I Thought I Found Love Rocko Records
1959 Chisholm Trail Rock / Gunsmoke Zynn Records
1960 Blues Stop Knocking / She Left Me Zynn Records
1964 78 To Birmingham / I’ll Sin Until I Die Goldband Records
1964 Last Chance / Take Two Steps Goldband Records
1970 Honey Baby / Why Doubt My Love? Goldband Records
1970 I’ll Try One More Time / I’m Just A Mender Goldband Records
1970 Told Her No No Baby / Touch Of Mary’s Hand Goldband Records
1970 Yard Dog / If I Need You Goldband Records
1970 76 Dollars A Week / Hungry Eyes Goldband Records
1972 163 St. Peter’s Call / All You Need Is A Man RPI Records
1974 I’m Not Drinking More / Don’t Play Blue Eyes Master Track Records
1975 Kiss Me Baby / I Thought I Found Love Rocko Records
1975 I’ll Take You For A Ride / It’s My Fault Showtime Records
1975 Be-Boppin’ Daddy / You’re Humburggin’ Me Showtime Records
1976 Lonesome Trucker / Watching The Might Lights Burn Showtime Records
1976 Hey Baby / Honey Showtime Records
1976 Hey Baby / I’m The Man Excello Records
1981 Hello Josephine / I’ll Try One More Time Goldband Records
1981 Every Dog Has a Day / No Greater Love Goldband Records
1986 Rockabilly Blues / Sad Songs Help Me Through The Night Goldband Records
  • Blues Stop Knocking At My Door
  • Indian Rock and Roll
  • Send Her Back
  • You Win Again
nicht veröffentlicht
  • Love Me Baby
  • I’m Still Loving You
nicht veröffentlicht
  • 1970: The Birth Of Rockabilly
  • 1976: From 1955 To 1975
  • 1977: Boppin’ Tonight
  • 1981: Al Ferrier
  • 1984: Bop Stop Rock In The Hole In The Wall
  • 1987: Dixie
  • 1993: Al Ferrier and his Boppin’ Hillbillies
  • 1996: Legendary Al Ferrier with Louisiana Swamp Cats
  • 1996: Help Me Keep The Faith
  • 2000: Al Ferrier & Louisiana Swamp Cats
Bearbeiten
  • Steve Kelemen: Al Ferrier. Interview. In: Rockabilly Hall of Fame. 2011; (englisch).
  • Terry E. Gordon: Ferrier, Al. (Diskografie mit Hörbeispielen) In: Rockin’ Country Style. 2021; (englisch).
  • Al Ferrier bei Discogs

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Classic Rockabilly – Al Ferrier; S. 50 f.