Agit Kabayel

deutscher Boxer kurdischer Abstammung

Agit Kabayel (* 23. September 1992 in Leverkusen) ist ein deutscher Profiboxer im Schwergewicht. Er wird in dieser Gewichtsklasse vom WBC auf Rang 1 und dem Ring Magazine auf Platz 4 der WM-Herausforderer geführt.[1]

Agit Kabayel
Daten
Geburtsname Agit Kabayel
Geburtstag 23. September 1992
Geburtsort Leverkusen
Nationalität Deutschland Deutsch
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,91 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 25
Siege 25
K.-o.-Siege 17
Niederlagen 0
Profil in der BoxRec-Datenbank

Karriere

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Agit Kabayel hatte als Jugendlicher Fußball gespielt, ehe er über das Kickboxen zum Boxen kam. Sein Profidebüt gab er mit 18 Jahren am 23. Juni 2011 in Wuppertal. Nach neun Siegen in Folge gewann er am 22. März 2014 im türkischen Tekirdağ den Mittelmeerraum-Meistertitel der WBC gegen Gbenga Oluokun. Nach zwei vorzeitigen Siegen gegen die Veteranen Shalva Jomardashvili und Lawrence Tauasa schlug er den bis dahin unbesiegten Christian Lewandowski durch K.o. und gewann damit den EU-Titel der EBU.

Am 4. Februar 2017 besiegte er in Magdeburg den Belgier Herve Hubeaux einstimmig nach Punkten und sicherte sich damit den Europameistertitel der EBU im Schwergewicht. Erst 2015 hatte mit Erkan Teper ein weiterer deutscher Boxer türkischer Abstammung den Europatitel im Schwergewicht erkämpft.

Am 4. November 2017 verteidigte Kabayel seinen Europatitel durch Mehrheitsentscheidung der Punktrichter gegen Dereck Chisora. Der Zwölfrundenkampf wurde in Monte-Carlo ausgetragen. Seine zweite Titelverteidigung gewann er am 21. April 2018 in Berlin-Neukölln gegen den Serben Miljan Rovčanin durch K.o. in der dritten Runde. Sein Kampf gegen Chisora wurde im Juni 2018 zum EBU Fight of the Year 2017 gewählt.

Seine dritte EBU-Titelverteidigung gewann er am 2. März 2019 in Magdeburg gegen Andriy Rudenko aus der Ukraine. Im September 2019 ging er als erster Deutscher einen Promotion-Vertrag mit dem US-amerikanischen Sender ESPN ein.[2]

Am 18. Juli 2020 erkämpfte er nach Punkten den Kontinental-Titel der WBA gegen den Griechen Evgenios Lazaridis.[3] Diesen verteidigte er im Juni 2021 nach Punkten gegen Kevin Johnson.[4]

Am 4. März 2023 siegte Kabayel in Bochum gegen den Kroaten Agron Smakici durch K.o. in der dritten Runde, nachdem er selbst in der zweiten Runde bereits angezählt worden war. Er errang dadurch erneut den Europameistertitel der EBU, den er zuvor niedergelegt hatte.[5]

Am 23. Dezember 2023 gewann er durch TKO in der vierten Runde gegen den bis dahin ungeschlagenen Russen Arslanbek Machmudow (18-0, 17 KO) und erhielt dadurch die Titel WBA Inter-Continental und NABF North American.[6]

Am 18. Mai 2024 siegte er durch K.o. in der siebenten Runde gegen den ebenfalls ungeschlagenen Kubaner Frank Sánchez (24-0, 17 KO) und gewann damit die Titel WBC Continental Americas und NABO North American. Zudem handelte es sich um einen finalen WBC-Ausscheidungskampf.[7]

Profi-Bilanz

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25 Siege (17 K.-o.-Siege), 0 Niederlagen, 0 Unentschieden
Profikampf Datum Gegner Veranstaltungsort Ergebnis
1 23. Juni 2011 Albanien  Yeton Abdullah Butan Gym, Wuppertal, Deutschland Sieg / TKO 4. Runde
2 23. Juli 2011 Deutschland  Selçuk Dinç Tai-Kien Gym, Aachen, Deutschland Sieg / Punktsieg
3 30. April 2012 Deutschland  Waldemar Pahl Maritim Hotel, Köln, Deutschland Sieg / TKO 3. Runde
4 2. Juni 2012 Deutschland  Waldemar Pahl Kolpinghaus, Beckum, Deutschland Sieg / Punktsieg
5 6. April 2013 Serbien  Ivan Ćirković Hala Spens, Novi Sad, Serbien Sieg / TKO 2. Runde
6 27. Juli 2013 Turkei  Engin Solmaz Kugelbake-Halle, Cuxhaven, Deutschland Sieg / TKO 2. Runde
7 27. September 2013 Deutschland  Alexander Kahl Atatürk Spor Salonu, Tekirdağ, Türkei Sieg / TKO 1. Runde
8 15. Dezember 2013 Tschechien  Pavel Šiška Reeperbahn Docks, Hamburg-St. Pauli, Deutschland Sieg / TKO 2. Runde
9 1. Februar 2014 Polen  Wladimir Letr Okraglak Halle, Opole, Polen Sieg / KO 1. Runde
10 22. März 2014 Nigeria  Gbenga Oluokun Atatürk Spor Salonu, Tekirdağ, Türkei Sieg / Punktsieg
11 14. Dezember 2014 Belarus  Artsiom Charniakevich Maritim Hotel, Köln, Deutschland Sieg / TKO 3. Runde
12 17. Oktober 2015 Ukraine  Maksym Pedyura DM-Arena, Karlsruhe, Deutschland Sieg / TKO 2. Runde
13 5. Dezember 2015 Georgien  Shalva Jomardashvili Saarlandhalle, Saarbrücken, Deutschland Sieg / KO 1. Runde
14 9. Januar 2016 Australien  Lawrence Tauasa Maritim Hotel, Berlin-Tiergarten, Deutschland Sieg / TKO 3. Runde
15 15. Juni 2016 Deutschland  Christian Lewandowski Seebühne Elbauenpark, Magdeburg, Deutschland Sieg / KO 7. Runde

vakanter EBU Europäischer Schwergewichtstitel

16 4. Februar 2017 Belgien  Herve Hubeaux Maritim Hotel, Magdeburg, Deutschland Sieg / Punktsieg

EBU Europäischer Schwergewichtstitel

17 4. September 2017 Vereinigtes Konigreich  Dereck Chisora Casino de Monte Carlo Salle Medecin, Monte-Carlo Sieg / Punktsieg

EBU Europäischer Schwergewichtstitel – Verteidigung

18 21. April 2018 Serbien  Miljan Rovčanin Estrel Convention Center, Berlin-Neukölln, Deutschland Sieg / TKO 3. Runde

EBU Europäischer Schwergewichtstitel – Verteidigung

19 2. März 2019 Ukraine  Andriy Rudenko Maritim Hotel, Magdeburg, Deutschland Sieg / Punktsieg

EBU Europäischer Schwergewichtstitel – Verteidigung

20 18. Juli 2020 Griechenland  Evgenios Lazaridis Seebühne Elbauenpark, Magdeburg, Deutschland Sieg / Punktsieg

WBA-Kontinentaltitel

21 5. Juni 2021 Vereinigte Staaten  Kevin Johnson Seebühne Elbauenpark, Magdeburg, Deutschland Sieg / Punktsieg

WBA-Kontinentaltitel – Verteidigung

22 14. Mai 2022 Tschechien  Pavel Šour Seebühne Elbauenpark, Magdeburg, Deutschland Sieg / TKO 1. Runde

WBA-Kontinentaltitel – Verteidigung

23 4. März 2023 Kroatien  Agron Smakići RuhrCongress Bochum, Bochum, Deutschland Sieg / TKO 3. Runde

EBU-Meisterschaft

24 23. Dezember 2023 Russland  Arslanbek Machmudow Kingdom Arena, Riad, Saudi-Arabien Sieg / TKO 4. Runde

WBA-Intercontinental-Titel, NABF-North American-Titel

25 18. Mai 2024 Kuba  Frank Sánchez Kingdom Arena, Riad, Saudi-Arabien Sieg / KO 7. Runde

WBC-Continental-Americas-Titel, NABO-North American-Titel

Sonstiges

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Kabayels Familie stammt aus Pazarcık in der Türkei und gehört zur Volksgruppe der Kurden.[8][9][10] Er besuchte die Realschule und ist ausgebildeter Facharbeiter im Gleisbau, übte diese Arbeit jedoch aufgrund seines sportlichen Engagements nie aus. Er ist ein Cousin des Rappers KC Rebell. Sein Vater arbeitete als Metallschneider und machte sich später mit einem Restaurant selbstständig. Kabayel lebt mit seiner Familie in Bochum-Wattenscheid, wo er auch aufwuchs.[11]

Kabayel war Sparringspartner von Tyson Fury, Anthony Joshua, Kubrat Pulew und Robert Helenius.

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Einzelnachweise

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  1. The Ring - Rating
  2. Focus Online: Deutscher Boxer unterschreibt Mega-Vertrag mit US-Riese - jetzt will er Max Schmeling beerben | focus.de. Abgerufen am 15. Juli 2020.
  3. mdr.de: Boxen: Agit Kabayel mit erfolgreichem Comeback auf der Seebühne | mdr.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  4. jungewelt.de: Fliegende Fäuste | jungewelt.de. Abgerufen am 6. Juni 2021.
  5. Agit Kabayel siegt über Agron Smakici (Memento des Originals vom 5. Juni 2023 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boxen.de In: boxen.de
  6. Schwergewicht Kabayel sorgt für Box-Überraschung
  7. K.o.! Agit Kabayel triumphiert über Frank Sanchez
  8. Schwergewichtshoffnung Kabayel boxt um EM-Titel
  9. Erdbeben in der Türkei: Profiboxer Kabayel trauert um Familienmitglieder
  10. Türkeistämmiger Boxer Agit Kabayel verteidigt EBU-Europameistertitel
  11. https://www.waz.de/sport/lokalsport/bochum/article240901140/Agit-Kabayel-ueber-seine-Herkunft-Ich-fuehle-mich-deutsch.html