710. Infanterie-Division (Wehrmacht)

Großverband der Wehrmacht

Die 710. Infanterie-Division war ein während des Zweiten Weltkriegs aufgestellter und in diesem eingesetzter Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht.

710. Infanterie-Division

Wappen der 710. Infanteriedivision
Truppenabzeichen
Aktiv Mai 1941 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Zweiter Weltkrieg Norwegen
Italienfeldzug
Ostfront
Kommandeure
Siehe: Kommandeure

Geschichte

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Aufstellung

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Die Division wurde Anfang Mai 1941 im Rahmen der 15. Aufstellungswelle als bodenständige Infanterie-Division aus Ersatztruppen des Wehrkreis X (Hamburg) aufgestellt und kam nach der Aufstellung nach Norwegen. Heimatstandort der Division war bis 20. Mai 1944 Heide, dann Oldenburg (Wehrkreis X).

Besatzungstruppe Norwegen

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Im Juni/Juli 1941 wurde sie zunächst dem Armeeoberkommando Norwegen zur Verfügung gestellt und war ab August 1941 dem LXX. Armeekorps unterstellt. Diese blieb bis Ende 1944 erhalten. Als Besatzungs-Truppenteil war die Division mit Küstenschutzaufgaben in Südnorwegen im 235 Kilometer langen Küstenabschnitt von der Südspitze Norwegens bis zur Grenze nach Schweden betraut.[1] In Norwegen hatte die Division die 163. Infanterie-Division ersetzt, welche dadurch nach Nordfinnland verlegt wurde.

Verlegung nach Italien

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Im Januar 1945 kam die Division nach Italien zur 10. Armee bei der Heeresgruppe C und blieb hier bis März 1945. Die Ankunft in Oberitalien verzögerte sich aufgrund alliierter Luftangriffe auf die Brennerbahn.[2]

Adriatisches Küstenland

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Ab Januar 1945 war die Division damit dem LXXXVII. Armeekorps als Einheit für die Operationszone Adriatisches Küstenland zugeteilt. Anfang Januar 1945 stand die Division nördlich von Ravenna beim Comacchio-See zunächst dem II. kanadischen Korps und später der italienischen Kampfgruppe Cremona gegenüber. Anfang Februar wurde sie von der 114. Jäger-Division abgelöst, die den schmalen Landstreifen zwischen Comacchio-See und Adria von der 710. übernahm.[3][4] Die Division kam dann im Raum zwischen Palmanova und Udine zum Einsatz.[5]

Verlegung nach Ungarn

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Kurz nach Ungarn zum I. SS-Panzerkorps verlegt, kämpfte die Division beim Rückzug in der Schlacht um Wien. Im April 1945 kam die Division dann nach Österreich, zur 6. Panzerarmee bei der Heeresgruppe Süd im Raum St. Pölten und im April 1945 bei der Heeresgruppe Ostmark unter dem neu gebildeten Korps Bünau im Raum Steyr.

Kapitulation

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Hier ging die Division in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Gliederung

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1941

  • Infanterie-Regiment 730 mit drei Bataillone aus den Infanterie-Ersatz-Regimentern 58 (Flensburg), 225 (Hamburg) und 30 (Lübeck)
  • Infanterie-Regiment 740 mit drei Bataillone aus den Infanterie-Ersatz-Regimentern 269 (Oldenburg), 22 (Delmenhorst) und 20 (Hamburg)
  • Artillerie-Abteilung 650 mit drei Batterien
  • Divisions-Einheiten 710

Mai 1941

  • Artillerie-Abteilung 650 wird zu einem Artillerie-Regiment 650, erhält aber erst mal keine zweite Abteilung

1943

  • Pionier-Kompanie 710 wird zum Pionier-Bataillon 710

Juli 1943

  • II./Infanterie-Regiment 730 wird I./Infanterie-Regiment 862 der 274. Infanterie-Division; II./730 wird anschließend ersetzt

Juli 1944

  • Artillerie-Regiment 650 erhält zweite Abteilung

Dezember 1944

  • Artillerie-Regiment 650 erhält Regimentsstab, dritte und vierte Abteilung

Februar/März 1945

  • eine Panzerjäger-Kompanie 710 wird gebildet und wird im März 1945 mit der Zuordnung einer zweiten Panzerjäger-Kompanie und einer Fla-Kompanie zum Panzerjäger-Bataillon 710

Kommandeure

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Name Rang Beginn Ende
Theodor Petsch Oberst/Generalmajor/Generalleutnant 3. Mai 1941 1. November 1944
Rudolf-Eduard Licht Generalleutnant 1. November 1944 15. April 1945
Walter Gorn Generalmajor 15. April 1945 8. Mai 1945

Literatur

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  • William Jackson: The Mediterranean and Middle East: Volume VI Victory in the Mediterranean. Part III – November 1944 to May 1945. Naval & Military Press, Uckfield 2004, ISBN 1-845740-72-6.
  • Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st–999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 191+192.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 12. Die Landstreitkräfte 631–800. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975, S. 166.

Einzelnachweise

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  1. Kjetil Korsnes, Olve Dybvig: Wehrmacht i Norge: Antall tysk personell fra april 1940 til mai 1945. Septentrio Academic Publishing, 2018, ISSN 2387-4597 S. 57 PDF
  2. William Jackson: The Mediterranean and Middle East: Volume VI Victory in the Mediterranean. Part III – November 1944 to May 1945. S. 132
  3. G.W.L. Nicholson: The Canadians in Italy 1943–1945. Volume Two of the Official History of the Canadian Army in the Second World War. Department of National Defence, Ottawa 1957 S. 650–653
  4. Enzo Collotti, Renato Sandri, Frediano Sessi: Dizionario della Resistenza. Volume 1 Storia e geografia della Liberazione. Einaudi, Turin 2000, ISBN 88-06-14689-0, S. 216
  5. 710 ID. In: Deutsches Historisches Institut in Rom. Abgerufen am 7. Februar 2020.