4-Methylimidazol

chemische Verbindung

4-Methylimidazol (kurz 4-MEI) ist eine heterocyclische organische Verbindung aus der Gruppe der Imidazole mit der Summenformel C4H6N2.

Strukturformel
Strukturformel des 4-Methylimidazols
Allgemeines
Name 4-Methylimidazol
Andere Namen
  • 4-Methyl-1H-imidazol
  • 5-Methyl-1H-imidazol
  • 4(5)-Methylimidazol
  • 4-MEI
Summenformel C4H6N2
Kurzbeschreibung

hellgelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 822-36-6
EG-Nummer 212-497-3
ECHA-InfoCard 100.011.361
PubChem 13195
ChemSpider 12640
DrugBank DB03385
Wikidata Q230021
Eigenschaften
Molare Masse 82,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,0416 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

56 °C[1]

Siedepunkt

263 °C[1]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser[1]
  • sehr gut in Ethanol[2]
Brechungsindex

1,5037 (14 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​311​‐​314​‐​351
P: 270​‐​280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340​‐​305+351+338+310[1]
Toxikologische Daten

751 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen

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4-Methylimidazol kann bei der Fermentierung oder beim Bräunen von Lebensmitteln durch die Maillard-Reaktion entstehen.[3] Es kommt in Ammoniak-Zuckercouleur (E 150c) vor,[4] da es als Nebenprodukt bei dessen Herstellung entsteht. Da Zuckercouleur auch als Farbstoff in Cola eingesetzt wird, ist es dort ein umstrittener Bestandteil.[5]

Gewinnung und Darstellung

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Synthetisiert wird 4-Methylimidazol durch die Reaktion von Methylglyoxal mit Ammoniak und Formaldehyd in der Radziszewski-Synthese.[6]

Verwendung

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4-Methylimidazol ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Herstellung von pharmazeutischen Produkten. Es ist Ausgangsmaterial für Arzneistoffe und antiseptische Mittel sowie für Foto-Entwicklerflüssigkeit.[2]

Toxizität

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4-Methylimidazol kann bei Kaninchen, Mäusen und Hühnern Krämpfe auslösen. Des Weiteren konnte bei Ratten und Mäusen eine krebserregende Wirkung festgestellt werden.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Eintrag zu 4-Methylimidazol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Eintrag zu 4-Methylimidazole in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 27. Juli 2012.
  3. Michael F. Jacobson: Petition to Bar the Use of Caramel Colorings Produced With Ammonia and Containing the Carcinogens 2-Methylimidazole and 4-Methylimidazole. (PDF; 97 kB) Center for Science in the Public Interest, 2011, abgerufen am 11. Januar 2011 (englisch).
  4. a b P. C. Chan, G. D. Hill, G. E. Kissling, A. Nyska: Toxicity and carcinogenicity studies of 4-methylimidazole in F344/N rats and B6C3F1 mice. In: Arch Toxicol. Band 82, Nr. 1, 2008, S. 45–53, PMID 17619857.
  5. Anteil umstrittenen Farbstoffs in Cola variiert je nach Land. n-tv.de, 28. Juli 2012, abgerufen am 11. Mai 2013.
  6. Patent US4377696: Preparation of 4-methylimidazoles. Veröffentlicht am 22. März 1983, Anmelder: BASF Aktiengesellschaft, Erfinder: Fritz Graf.