Die Baureihe E 499.1 (ab 1988: Baureihe 141) ist eine elektrische Lokomotive der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD) für das 3 kV-Gleichstromsystem im Norden und Osten der ehemaligen Tschechoslowakei. Die Lokomotiven stellen eine Weiterentwicklung der Vorgängerbaureihe E 499.0 (heute Baureihe 140) dar.

ČSD-Baureihe E 499.1
ČD-Baureihe 141
Škoda-Typ 20E / 30E
Nummerierung: E 499.101–161
141 001–060
Anzahl: 61
Hersteller: Škoda Plzeň
Baujahr(e): 1957 Prototyp
1959–60 Serienfahrzeuge
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.140 mm
Breite: 2.950 mm
Drehzapfenabstand: 8.170 mm
Drehgestellachsstand: 3.330 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 120 m
Dienstmasse: 84 t
Radsatzfahrmasse: 21 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Stundenleistung: 2344 kW
Dauerleistung: 2032 kW
Anfahrzugkraft: 225 kN
Stundenzugkraft: 146 kN
Dauerzugkraft: 120 kN
Leistungskennziffer: 41,3 kg/kW
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Stromsystem: 3 kV=
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlager
Bremse: DAKO-Druckluftbremse

Geschichte

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Die Lokomotiven der Baureihe E 499.1 wurden ab 1952 als Nachfolger der ČSD-Baureihe E 499.0 von Škoda in Plzeň entwickelt. Ziel der Entwicklung war es, die nach Schweizer Lizenzen hergestellten Baugruppen, wie die Drehgestelle und die Kraftübertragung zwischen Fahrmotor und Radsatz, durch eigene Konstruktionen abzulösen.

 
Die Prototyplokomotive 141.001 hat noch den Kasten der Vorgängerbauart E 499.0 mit den runden Fenstern und nach unten ausgerundetem Langträger. (Praha Vršovice; 2008)

Ein erster Prototyp wurde im April 1957 vorgestellt. Noch vor Abschluss der Erprobung des Prototyps wurden in den Jahren 1959 bis 1960 insgesamt 60 Serienlokomotiven hergestellt. Im Gegensatz zur Schweizer Konstruktion wiesen die neuen Drehgestelle allerdings erhebliche Mängel auf. Trotz verschiedener Bauartänderungen, die bei fälligen Instandhaltungsstufen im Ausbesserungswerk realisiert wurden, konnten viele Mängel bis zur Ausmusterung der Reihe nach 2000 nie vollständig beseitigt werden.

Beheimatet wurden die Lokomotiven zuerst in Prag, und später auch in Ústí nad Labem und Česká Třebová.

Nach dem 1957 zwei Vorauslokomotiven geliefert wurden – die noch die lizenzgebundenen Baugruppen aufwiesen – erhielt die Sowjetische Staatsbahn (SŽD) insgesamt 100 Lokomotiven der SŽD-Baureihe ЧС1 (Typ 29E und 41E), die auf der tschechoslowakischen Neukonstruktion der ČSD-Baureihe E 499.1 basierten.

Nach der Auflösung der Tschechoslowakei in die Staaten Tschechien und Slowakei kamen die Lokomotiven vollständig zu den ČD.

E 499.112 ist betriebsfähige Museumslok des Depot Děčín, kommt aber auch im planmäßigen Verkehr zum Einsatz.

Siehe auch

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Commons: ČSD-Baureihe E 499.1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien