Erweiterter Reim ist in der Verslehre ein allgemeiner Begriff für Formen des Reims, bei denen auch Silben vor der letzten betonten Silbe lautliche Übereinstimmungen aufweisen.

Doppelreim

Reim ab der vorletzten und der letzten betonten Silbe. Beispiel bei Clemens Brentano[1]:

Die Abendwinde wehen,
Ich muß zur Linde gehen, […]

Schüttelreim

Doppelreim mit zwei Anfangslauten oder -lautgruppen, die den Platz tauschen. Beispiel von Heinz Erhardt[2]

Er würgte eine Klapperschlang
bis ihre Klapper schlapper klang

Mehrfachreim

Reim mit zwei oder mehr betonten Silben, also Verallgemeinerung des Doppelreims. Eine entsprechende Erweiterung des Reims auf drei oder gar mehr Silben findet sich vor allem im Genre des Rap. Am Beispiel von Eins Zwos „Wort drauf“ (mit Samy Deluxe und Falk):

Ein Grund, warum an der Waterkant die Beats fetter waren
Euer Sound hängt am Vaterland wie Kriegsveteranen!

Vokalischer Halbreim

Reim mit der letzten betonten und der nachfolgenden, unbetonten Silbe, also eine Abschwächung gegenüber dem Doppelreim. Beispiel von Hermann Hesse (Im Nebel):

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Rührender Reim

Kombination von Endreim und Konsonanz: Reimt auch den Anlaut der Reimsilbe mit, das heißt, auch die Konsonanten vor dem Vokal der betonten Reimsilbe klingen gleich. – Spezialfälle:

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Clemens Brentano: Werke. Hrsg. von Wolfgang Frühwald u. a. Band 1. Hanser, München 1968, S. 567.
  2. Heinz Erhardt: Schwänke aus heiterem Himmel. In: Das große Heinz Erhardt Buch. Fackelträger, Lingen 1970, S. 222.