Deutsch: Die Informationstafel ist Teil des 2020 errichteten Gedenkortes Deportationslager Müngersdorf
Gedenkortes Deportationslager Müngersdorf
Von 1941 bis 1945 befand sich im Bereich des heutigen Walter-Binder-Weges das „Sammellager Müngersdorf“. Es wurde auf Veranlassung der Geheimen Staatspolizei in Zusammenarbeit mit städtischen Behörden seit Herbst 1941 errichtet und von der Kölner Gestapo betrieben. Das Lager bestand aus den Räumlichkeiten des ehemaligen preußischen Fort V, von dem nur noch Fundamentreste erhalten sind, sowie einem Barackenlager, auf dessen Gelände sich heute eine Kleingartenanlage befindet.
Das „Deportationslager“ markierte den Endpunkt der innerstädtischen Ghettoisierung der jüdischen Bevölkerung. Sein Zweck war die Internierung der jüdischen Bevölkerung aus Köln und der Region, um sie von hier aus in Ghettos und Todeslager im deutsch besetzten Osteuropa zu deportieren. Das Barackenlager diente seit 1943 der Unterbringung von ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, 1944/45 nutzte die Gestapo es erneut als Haftstätte, diesmal für verschiedene jüdische und nichtjüdische Personengruppen.
Auf Beschluss des Rates der Stadt Köln erinnerte seit 1981 am Wegesrand ein Findling mit einer darauf angebrachten Tafel an das Deportationslager. Auf Initiative des Bürgervereins Köln-Müngersdorf erfolgte eine grundsätzliche Neugestaltung der historischen Stätte. Die ehemaligen Lagerbereiche sind nun nachvollziehbar, über die Bedeutung des Lagers wird informiert und ein nach einem Entwurf von Simon Ungers gestaltetes Kunstwerk dient als Ort des Gedenkens. Das Material des Weges greift die aus Backsteinen errichteten Gebäude des früheren Forts auf.